Wermelskirchen Bahr: "Stadt braucht Hilfe vom Kreis"
Wermelskirchen · Das Gymnasium Wermelskirchen ist auf die Inklusion vorbereitet, denn Schulleiterin Marita Bahr sitzt sozusagen an der Quelle. Sie ist eine der beiden Leiterinnen von Gymnasien, die beim Rheinisch-Bergischen Kreis innerhalb der "Inklusionsrunde" gemeinsam mit Experten aus allen Schultypen die einschneidende Neuerung vorbereiten. "Ich habe vor zweieinhalb Jahren die erste Fortbildung zur Inklusion besucht", sagt Bahr. Weitere seien gefolgt, und mittlerweile habe das Gymnasium bereits zwei Lehrerinnen ebenfalls zu Fortbildungen geschickt und speziell mit diesem Thema betraut. Dies sind die Lehrerinen Anne Stroman und Katharina Ricke.
Für Bahr steht aber fest, dass die Stadt alleine die Umorganisation, die mit der Inklusion verbunden sein werde, nicht alleine leisten könne. Da sei eine Lösung auf Kreisebene von Nöten, wie auch bereits in dem Fachgremium in Bergisch-Gladbach überlegt werde. Bahr verdeutlicht: "Im Moment haben wir zwar schon vereinzelt behinderte Schüler auch an unserem Gymnasium. Und in Einzelfällen schafft man auch immer Problemlösungen. Es würde aber Sinn machen, Kinder mit bestimmten Behinderungen zusammenzufassen, damit nicht jede Stadt für sich alles neu bauen muss." Der Kreis müsse den Kommunen unbedingt helfen, sonst sei die bald gesetzlich vorgeschriebene Inklusion von den Städten finanziell, aber auch inhaltlich nicht zu bewältigen, ist die Leiterin des Gymnasiums überzeugt.
Aber Marita Bahr betont, es gehe ihr um die Frage der Machbarkeit. Der Inklusionsgedanke sei richtig und gut, aber offensichtlich noch nicht genügend ausgereift. Das Land habe große Eile, das Gesetz durchzusetzen. Eigentlich sei aber noch nicht genügend über dessen Umsetzbarkeit nachgedacht worden.