Verkehrssituation in Wermelskirchen B51: Straßengräben und kein Bürgersteig

Neuenhaus · Eine Straßensituation wie im 18. Jahrhundert, kritisiert Anwohner Klaus Ippendorf am Bürgermonitor. Hoffnung, dass sich das bald ändern wird, machten dem Anwohner weder Straßen.NRW noch die Stadtverwaltung.

 Wovor sollen denn hier die Leitpfosten schützen? Dass Fußgänger nicht in den Straßengraben fallen? Fußgänger werden auf diesem Abschnitt jedenfalls nicht geschützt.  
  Foto: Udo Teifel

Wovor sollen denn hier die Leitpfosten schützen? Dass Fußgänger nicht in den Straßengraben fallen? Fußgänger werden auf diesem Abschnitt jedenfalls nicht geschützt. Foto: Udo Teifel

Foto: Udo Teifel

„Ich fühle mich hier ins 18. Jahrhundert versetzt: Den Entwässerungsgraben vor dem Grundstück. Kein Schutz für Fußgänger. Hier in Neuenhaus passiert überhaupt nichts. Wir werden einfach vergessen.“ Klaus Ippendorf ist sauer. Und das ist verständlich. Er wohnt in Neuenhaus an der vielbefahrenen Bundesstraße 51 und erlebt seit den 1970er Jahren, wie sich das „Unterdorf“ von Wermelskirchen aus entwickelte – bis Unterstraße kurz vor Neuenhaus gibt es Bürgersteige und Rad-/Gehwege. Und in Neuenhaus bis Hilgen findet sich nichts. Außer asphaltierte Fläche mit Leitpfosten, die Fußgängern sicher keinen Schutz bieten, weil sie auich hier und da an der Böschung stehen und nicht zwischen Fußgänger und dem Straßenverkehr.

Die Straßengräben sind bis zu einem Meter tief. „Ich habe da noch kein Wasser drin gesehen“, so Imppendorf am Bürgermonitor. 2009 hatte sich Ippendorf schon einmal an die Redaktion gewandt. Damals kündigte der zuständige Projektleiter Friedel Lamsfuhs an, dass spätestens 2010 auch in Neuenhaus die Ortsdurchfahrt ausgebaut werden. Und zwar der komplette Lückenschluss von der Dellmannstraße bis Hilgen. „Der Bau der Ortsdurchfahrt in Hilgen ist abgeschlossen. Wir machen gerade die Pläne für die Ortsdurchfahrt Tente baureif“, hieß es damals Doch davon ist heute nichts mehr zu hören. Denn es gibt bei Straßen.NRW neue Zuständigkeiten, die alte lag in Gummersbach, die neue in Köln. Straßen.NRW-Sprecher Rainer Herzog. „Die B 51 ist völlig aus den Planungen raus. Es gibt kein Planungsprojekt, auch nicht in Neuenhaus.“ Aus Sicht des Straßenbaulastträgers werde hier auch nichts angestoßen, dass müsse von der Kommune kommen. Aber da liege kein Projekt vor.

 Der Weg zur Balkantrasse in Neuenhaus ist völlig zermatscht.

Der Weg zur Balkantrasse in Neuenhaus ist völlig zermatscht.

Foto: Udo Teifel

Das bestätigte auf Anfrage der Redaktion Tiefbauamtsleiter Harald Drescher. „Es gibt leider keine Nebenanlagen in Neuenhaus. Das wissen wir. Bis Unterstraße ist die B51 gut ausgebaut mit Bürgersteigen oder Rad-/Gehwegen.“ Leider habe es in letzter Zeit viele Personalveränderungen bei Straßen.NRW gegeben, aber die Stadt sei in Kontakt mit dem Straßenbaulastträger. „Wir haben für unser nächstes Jahresgespräch viele neue Projekte auf der Liste, und dazu gehört auch der Ausbau in Neuenhaus.“ Diese Gespräch finden immer im Spätsommer statt.

 Dieser Weg ist zur Hundetoilette verkommen. 

Dieser Weg ist zur Hundetoilette verkommen. 

Foto: Udo Teifel

Wobei der Tiefbauamtsleiter Harald Drescher den Bürgern in Neuenhaus keine große Hoffnung auf eine zügige Abwicklung machte. „Bei Straßen.NRW geht es immer eine Mittelfristigkeit. Das bedeutet in der Regel mehr als zehn Jahre.“

Doch das ist für den Neuenhausener Anlieger nicht das einzige Ärgernis. Denn nach seiner Darstellung gibt es zwei städtische Wege, die völlig vernachlässigt werden, obwohl dort viele Fußgänger wie auch Radfahrer unterwegs seien. Einmal sei dies der verlängerte Weg von der Straße Lange Heide bis zur Gemeindestraße nach Ellinghausen. „Viele nutzen diesen Weg, um zum Friedhof Neuenhaus zu gehen.“ Im Frühjahr und Sommer sei der Weg zugewachsen mit Dornengestrüpp und man suche sich die wenigen Trittflächen, auf denen dann zumeist Tretminen liegen würden. „Der Weg ist ein beliebtes Revier von Hundebesitzern zum Gassigehen. Entsprechend sieht es da aus. Warum schottert die Stadt diesen Weg nicht mal?“

Der Weg sei ein städtischer Wirtschaftsweg und eigentlich dafür da, von den Wiesenpächter genutzt zu werden. „Es gibt schlechtere Wege. Mit festem Schuhwerk ist der Weg gut zu begehen.“ Dass der Weg zur Hundetoilette geworden ist, sei eine Sekundarsituation. Deswegen könne ein Weg nicht ausgebaut werden. „In der Wachstumsperiode wird das Grün geschnitten“, so Drescher.

Kritik übte Ippendorf auch am Weg hinter dem Hofladen Oderwald zur Balkantrasse. Der sei völlig zermatscht nach dem Regen. „Warum wird der nicht geschottert?“ Tiefbauamtsleiter Harald Drescher stimmte ihm zu. „Der Weg hat eine höhere Nutzung.“ Er sei zwar in einem besseren Zustand, aber habe doch in einer Senke ein, zwei große Matschbereiche. „Ich mache mir darüber Gedanken. Da sollte zeitnah Schotter drauf.“

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