Wermelskirchen B 51 alt: Kreisverkehre sollen Raser stoppen

Wermelskirchen · Auch wenn die Stadt kein Geld dafür hat und den Rückbau der Berliner- wie auch der Grünestraße im Masterplan Innenstadt-Umbau ganz nach hinten geschoben hat, kommt sie jetzt in Zugzwang und muss reagieren: Geringere Verkehrsmengen auf diesen beiden Abschnitten der Bundesstraße 51alt führen dazu, dass sich deutlich das Geschwindigkeitsniveau erhöht hat. „Wir müssen was verändern“, so Jürgen Graef.

So erwartet die Stadt, dass Anfang 2007 die Rückwidmung der Bundesstraße zur Gemeindestraße erfolgt – und damit wäre Wermelskirchen Straßenbaulastträger. Um aber nicht die Kosten für die Instandhaltung der Lichtzeichenanlagen zu übernehmen, werden die quasi abgeschaltet – statt dessen sollen auf der Berliner Straße zwei und auf der Grüne Straße ein Kreisverkehr gebaut werden.

18 Querungsmöglichkeiten

Harald Drescher (Tiefbauamt) informierte den Fachausschuss auch darüber, dass Schutzstreifen für Radfahrer in Breiten von 1,25 bis teilweise 1,75 Meter eingerichtet werden sollen. Die Straße erhält keine Mittellinie; die Schutzstreifen (im Gegensatz zu Radfahrstreifen) dürfen überfahren werden. Die Fahrbahnbreite wird teilweise bis auf 2,75 Meter reduziert und erhält insgesamt 18 Überquerungsmöglichkeiten: Vom Zebrastreifen an den Kreisverkehren bis Überquerungs-Mittelinseln.

Nicht überfahrbare Kreisverkehre unterschiedlicher Größe werden an Unterweg, Wirtsmühler Straße und Mozartstraße gebaut – „so erhoffen wir uns, auf die Raser einwirken zu können“, so Drescher. Für die Einmündung Braunsberger Straße war auch ein Kreisel angedacht, doch wegen der RVK-Niederlassung wurde darauf verzichtet.

Der Straßenabschnitt Dhünner Straße bis Einmündung Thomas-Mann-Straße ist von diesen Rückbau-Überlegungen (Kreisverkehr, Schutzstreifen) ausgenommen: Er gilt als Landstraße 409. Der Landesbetrieb Straßenbau NRW in Gummersbach sei zwar grundsätzlich bereit, so Drescher, auch dort die Stadt zu unterstützen, aber es gibt noch keine Entscheidung.

Klaus Seeger (CDU) bat darum zu prüfen, die Ampel an der Wirtsmühler Straße aus Gründen der Schulwegsicherung beizubehalten. Beigeordneter Graef versprach einen „Abwägungsprozess gemeinsam mit den Schulen“, aber mittags liefen die Kinder bei „Rot“ über die Ampel. Ein Kreisverkehr mit Zebrastreifen sei effektiver.

Wann der Rückbau beginnt, ließ die Verwaltung offen: Die Detailpläne werden bis Mitte nächsten Jahres vorgestellt. Über Kosten wurde nicht spekuliert.

(RP)
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