Wermelskirchen Außerordentliche Sitzung für Freibadförderer

Wermelskirchen · Werden die dunklen Wolken über dem Freibad Dabringhausen abziehen? Die Zukunft des Bades ist nach wie vor ungewiss, auch wenn im Freibad viele Ehrenamtliche ihr Bestes geben, um für die Bürger (!) das Bad offen zu halten.

Am Donnerstag werden jedenfalls vereinsintern die Weichen gestellt — die amtierende Vorsitzende Martina Djenati hat zur außerordentlichen Jahreshauptversammlung des Freibad-Fördervereins eingeladen. Ein neuer Vorsitzender hat sich nach Morgenpost-Informationen bislang nicht gefunden. Aber es müssen Entscheidungen getroffen werden, ob es 2012 weitergeht oder nicht.

Obwohl Franz Steuper seit 1. April nicht mehr Vorsitzender des Fördervereins ist, managt er das Geschehen in Linnefetal. Und er wird auch am Donnerstag dabei sein und die Ist-Situation schildern, sich dann aber vom Vorstandstisch zurückziehen. "Mit den Wahlen habe ich nichts zu tun. Da sollen die jungen Leute wirken."

Flexiblere Personaleinsatz

Steupers Herz schlägt fürs Bad. So war er gestern erst wieder in der Stadtverwaltung, um mit dem Beigeordneten Jürgen Graef zu verhandeln. Da Graef erkrankt war, wurde das Gespräch auf morgen vertagt. "Ich möchte gern den Personaleinsatz der Schwimmmeister flexibler händeln", so Steupers Anliegen. "Eben auf schönes Wetter reagieren, auch wenn das Bad offiziell geschlossen ist. Nur so erreichen wir eine ansehnliche Besucherzahl."

Am Ende der Saison, so Steuper, dürften dann aber keine Überstunden mehr stehen. Als Erfolg habe sich die kurzfristige Öffnung des Bades am Montag und Dienstag vergangener Woche erwiesen: "Wir hatten etwa 2000 Besucher. Diese beiden Tagen haben richtig Geld gebracht." So wurden auch viele Jahres- und Zehnerkarten verkauft.

Von Politik enttäuscht

Gänzlich enttäuscht ist er von der örtlichen Politik. Er habe mit Bündnis und SPD gesprochen, die CDU habe drei Samstage mit angepackt und wisse, worum es gehe. "Alle waren hellauf begeistert und wollten sich mit uns an den Tisch setzen um zu diskutieren, wie das Bad effektiver geführt werden könnte. Dass sollte kurzfristig geschehen. Jetzt sind drei Monate vergangen, und nichts ist passiert."

Auch gibt es noch kein Signal von der Stadtverwaltung, wie es weitergehen solle. "12000 Euro an Sponsorengelder haben wir schon verloren. Engagieren wir uns jetzt 2012 oder lassen wir für die Bagger alles so stehen?", so Steuper sarkastisch.

Nicht nachvollziehen kann Steuper, dass der Bürgermeister ihnen den "Stecker der Webcam" rausgezogen habe. "Für uns ist das eine Werbemaßnahme. Die Besucher sehen, dass das Bad geöffnet ist." Bürgermeister Eric Weik: "Zum Schutz und im Interesse des Vereins habe ich abgeschaltet. Es geht hier um die Verletzung der Persönlichkeitsrechte." Er wolle auch Pädophilen kein Medium bieten.

Do., 7.7., 19.30 Uhr, Außerordentl. Mitgliederversammlung, Jugendraum Mehrzweckhalle Dabringhausen

(RP/rl)
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