Wermelskirchen Ausbau der A 1: Ende ist noch nicht in Sicht

Wermelskirchen · Die Arbeiten zwischen Wermelskirchen und der Raststätte Remscheid verzögern sich. Vor allem die Schäden an der Brücke "Höllenbach" sind schwer zu beseitigen. Es könnte bis 2016 dauern, bis alles fertig ist.

 Blick auf den Bauabschnitt "Einsiedelstein" der A 1 kurz hinter der Anschlussstelle Wermelskirchen in Richtung Remscheid. Dieser soll Anfang des kommenden Jahres freigegeben werden.

Blick auf den Bauabschnitt "Einsiedelstein" der A 1 kurz hinter der Anschlussstelle Wermelskirchen in Richtung Remscheid. Dieser soll Anfang des kommenden Jahres freigegeben werden.

Foto: Nico Hertgen

Autofahrer, die täglich auf der Autobahn 1 von Wermelskirchen in Richtung Dortmund unterwegs sind, müssen noch längere Zeit mit Staus und stockendem Verkehr kurz vor Remscheid rechnen. Denn bis der gesamte Ausbau auf sechs Fahrstreifen in dem Abschnitt zwischen der Anschlussstelle Wermelskirchen sowie der Tank- und Rastanlage Remscheid abgeschlossen ist, wird noch einige Zeit vergehen. "Es könnte bis 2016 dauern, bis der Ausbau komplett abgeschlossen ist", sagt Rudolf Klopstein, Projektleiter beim Landesbetrieb Straßen NRW.

Die Verzögerung beim Ausbau hängt vor allem mit dem zusätzlichen Neubau zweier Brücken in den Bereichen "Einsiedelstein" und "Höllenbach" sowie der Sanierung der dort weiter verwendeten alten Brückenwerke zusammen. Im Bereich "Einsiedelstein" werden in Fahrtrichtung Köln (auf der alten Brücke) zurzeit Entwässerungsleitungen verlegt, anschließend kann der Fahrbahnausbau vorgenommen werden, berichtet Klopstein. Rund 150 bis 180 Meter Strecke müssten noch ausgebaut werden. Zurzeit fließt dort der gesamte Verkehr vierspurig über die neu gebaute Brücke.

Ursprünglich sollte der Abschnitt "Einsiedelstein" Ende Dezember freigegeben werden. Dieser Plan könne vermutlich nicht eingehalten werden, denn viele Arbeiten seien von der Witterung abhängig, erklärt der Projektleiter. Sollte es nun längerer Zeit trocken bleiben, komme man ein gutes Stück voran. "Spätestens Anfang des kommenden Jahres wird dieser Abschnitt fertig sein", versichert Klopstein. Dann stehen in Richtung Köln drei Fahrspuren zur Verfügung. Auf der Gegenfahrbahn wird der Verkehr aber vorerst weiterhin zweispurig fließen — das hängt mit dem zweiten großen Bauabschnitt "Höllenbach" zusammen, denn dieser ist längst noch nicht fertig.

"Das wird auch noch längere Zeit dauern", sagt Klopstein. Hintergrund: An der rund 80 Jahre alten Natursteinbrücke sind Schäden aufgetreten, die stärker sind, als zunächst angenommen. Vor allem die harten Winter 2009/2010 und 2010/2011 mit ständigem Wechsel von Frost- und Tauwetter haben der Brücke zugesetzt. An der Gewölbebrücke sind größere Natursteine derart beschädigt, dass sie ausgetauscht werden müssen. Und das ist in 50 Meter Höhe ziemlich aufwendig und kompliziert. "Die Steine müssen zur Seite oder nach unten herausgenommen und wieder eingesetzt werden. Gleichzeitig müssen die anderen Steine gesichert werden", berichtet der Projektleiter.

Ein Gutachter hat die Schäden genau analysiert. Zurzeit wird laut Klopstein geprüft, wie eine fachgerechte Sanierung erfolgt, damit die Probleme auch dauerhaft gelöst sind. Da geht es zum Beispiel um die Fragen, welche Steine gewählt werden müssen oder welches Material für die Verfugung das richtige ist.

Der gesamte Verkehr rollt dort zurzeit vierspurig über die neu errichtete Brücke auf der West-Seite (Fahrtrichtung Köln). Im Frühjahr soll dann die europaweite Ausschreibung erfolgen, "ich hoffe, dass die Vergabe des Auftrags noch im kommenden Jahr erfolgt", sagt der Projektleiter. Eventuell könne man die Arbeiten so gestalten, dass auf der sanierten Brücke eine Nutzung in "abgespeckter Form" in absehbarer Zeit möglich sei.

(RP/ac)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort