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Wermelskirchen Aufatmen bei Firma Posseik

Wermelskirchen · Nachdem der insolvente Quelle-Konzern jetzt mit Krediten gerettet werden soll, hofft auch der örtliche Möbelproduzent als Zulieferer für Quelle aus der Krise heraus zu sein. Doch Posseik ist vorsichtig optimistisch.

Ein erstes Aufatmen nach der Zitterpartie bei der Möbelfabrik Posseik: "Wir wissen seit gestern Abend 22.30 Uhr, dass der insolvente Quelle-Konzern mit Krediten gerettet werden soll. Jetzt haben auch wir wieder Hoffnung", sagte Dieter Posseik gestern Morgen der BM. Wie berichtet, hat der örtliche Möbelhersteller bislang einen Drittel seines Gesamtumsatzes als Zulieferer für den Quelle-Versand gemacht.

Seit der Quelle-Insolvenz hatte sich bei Posseik im Industriegebiet nicht nur ein Lagerbestand für 1,5 Millionen Euro angesammelt, es waren auch bereits 200 000 Euro Insolvenzgeld aufgelaufen. 15 Zeitarbeiter hatte die Firma bereits entlassen müssen. Dieter Posseik sieht nun einen Hoffnungsschimmer am Horizont, allerdings nur bedingt: "Wir haben Glück, dass bei uns am Freitag sowieso die vierwöchige Sommerpause beginnt. Dann wird auch erstmal nichts mehr auf Halde produziert", betont er.

Verluste bleiben

Und nach den Schulferien seien die Bestellungen der anderen mit Posseik zusammenarbeitenden Versandkonzerne zu erwarten. "Die Kataloge sind raus, die Bestellungen werden sicher kommen", hofft Dieter Posseik und bekräftigt, dass es bei den festen Arbeitsplätzen momentan keine Veränderungen geben wird. Posseik ist allerdings nur vorsichtig optimistisch: "Wir müssen erst mal abwarten, ob Quelle mit den 50 Millionen Krediten auch wirklich zu retten ist. Auf jeden Fall ist die Quelle-Krise auch für unsere Firma schon ein tiefer Einschnitt gewesen", gibt der Senior-Chef zu. Denn erstens sei es völlig unklar, ob, wann und in welcher Höhe das Insolvenzgeld wieder hereinkomme. "Außerdem können wir nicht sagen, wann und ob wir die Lagerbestände für Quelle auch ausliefern können", sagt Posseik.

Die Konkurrenz sei groß, denn Quelle sei von sehr vielen Möbelfirmen bundesweit beliefert worden, die jetzt alle quasi Schlange stehen. Außerdem bestehe der Lagerbestand ausschließlich aus Ratenkäufen, wobei noch nicht klar sei, welche Bank Quelle dafür denn die Kredite gewähren werde, gibt Posseik zu bedenken.

Die größte Unbekannte, aber in der jetzigen Situation auch der wichtigste Faktor, sei jetzt das Kundenverhalten. "Wenn die Kunden massenweise abspringen, weil sie kein Vertrauen mehr in den Quelle-Versand haben, dann haben auch wir als Zulieferer das Nachsehen", befürchtet Posseik. Denn er hatte gestern bereits gehört und gelesen, dass es bereits einen dramatischen Nachfragerückgang bei Quelle gibt, weil immer mehr Kunden abspringen.

(RP)
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