Erste Pläne vorgestellt Auf der A1 fehlen 100 Lkw-Parkplätze

Bergisches Land · Zwei neue Rastplätze für Brummis sollen auf Leverkusener und Burscheider Gebiet entstehen.

 Durch den Neubau der Autobahn-Raststätte Remscheid in fahrtrichtung Dortmund fallen aktuell weitere Parkplätze für Lkw weg.

Durch den Neubau der Autobahn-Raststätte Remscheid in fahrtrichtung Dortmund fallen aktuell weitere Parkplätze für Lkw weg.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Peter Westmeier von der Initiative „Lev kontra Raststätte“ spricht von einer „Mogelpackung, denn es gibt das Kriterium der Erweiterbarkeit“, die CDU beantragt eine Sondersitzung des Rates: Das Ergebnis, dass das NRW-Verkehrsministerium und die Bund-Land-Firma Deges am Dienstag vorgestellt haben, stößt nicht auf Gegenliebe. Demnach soll die nicht bewirtschaftete Raststätte in Richtung Remscheid im Bereich des Fester Weges in Lützenkirchen/Steinbüchel entstehen, in Richtung Köln auf Burscheider Gebiet. Deges und Land nennen diese Standorte als Vorzugsvarianten, über die der Bund nun entscheiden müsse. Spätestens 2020 könnte die Vor- und Entwurfsplanung starten, 2022 das Planfeststellungsverfahren. Auch die Raststätte Remscheid war als Standort für Lkw-Plätze mal im Gespräch.

Zum Tragen könnte kommen, was die CDU notierte: „Der Rat der Stadt Leverkusen fordert die Stadtverwaltung auf, alle erdenklichen juristischen Möglichkeiten zu prüfen, gegen die Entscheidung der Deges, eine Rastanlage auf Leverkusener Stadtgebiet zu errichten, vorzugehen. Die Verwaltung möge alle Rechtsmittel, die zur Verfügung stehen, einlegen, um den Bau der Anlage in Leverkusen dauerhaft zu verhindern“, formulierte die Union in einem Antrag. So soll der Weg für eine Klage freiwerden.

Auch der SPD-Bundestagsabgeordnete Karl Lauterbach wählte scharfe Worte: „Diese Dreistigkeit hat mich überrascht. Allein die Grundlage der Untersuchung ist nicht hinzunehmen: Da heißt es, Leverkusen sei keinen besonderen Belastungen ausgesetzt.“ Lauterbach will sich bei NRW-Ministerpräsident Laschet und Bundesverkehrsminister Scheuer gegen eine Rastanlage auf Leverkusener Gebiet einsetzen. Er moniert: „Leverkusen hat bei den Landesbehörden kein Gewicht. Da wird lange geprüft, und dann kommt doch die schlechteste Lösung für die Stadt.“

Deges und das Land, die die Untersuchungsergebnisse bis ins Detail präsentierten, argumentierten was Flächen in Köln betrifft: „Niehl steht nicht zur Verfügung. Wir haben uns ernsthaft damit befasst und bei der Stadt Köln nachgefragt“, betonte Winfried Pudenz.

Udo Pasderski holte bei der Präsentation aus: Seien 2010 gut 3,1 Millionen Tonnen Güter über die Straße bewegt worden, werden es 2010 rund 3,6 Millionen Tonnen sein. Das Lkw-Aufkommen steige demnach, aber schon jetzt gebe es zu wenig Stellflächen für die Laster. Viele Fahrer würden wild parken, was wiederum die Unfallgefahr erhöhe. Auf der A 1 zwischen Wuppertal und Leverkusen fehlten aktuell 100 Plätze für Lkw.

Fünf Standorte in Wermelskrichen, Burscheid und Leverkusen blieben übrig, wurden wieder verglichen. Es kristallisierten sich Dürscheid-Hahnensiefen und Lützenkirchen heraus. „Umwelt- und Verkehrsuntersuchungen geben die Standorte vor, nicht die Baukosten oder anderes“, betonte Pasderski und fügte an: „Eine Erweiterbarkeit der Anlage hat keine Rolle gespielt. Die Obergrenze liegt bei 50 Lkw-Plätzen pro Richtung.“

(LH)
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