Die Stadt Wermelskirchen wird am Donnerstag (Altweiber) wie auch Rosenmontag ihre Jugendschutzkontrollen verschärfen. Das teilte der zuständige Beigeordnete Jürgen Graef auf Anfrage unserer Redaktion mit.

Die Fehler der Vergangenheit holen die Gegenwart ein. 2002 wurde wegen der Finanzlage der Stadt beschlossen, Aula und Turnhalle der Realschule nicht zu sanieren, obwohl sie die beiden am meisten mit PCB-belasteten Gebäudeteile waren und sind. Dies ist ebenso in Vergessenheit geraten wie die Tatsache, dass damals auch in den sonstigen Räumen keine Optimalsanierung stattgefunden hat. Denn 2002 heißt es in der Unterlage zum Umweltausschuss auch bereits, "dass aus der PCB-Richtlinie bei Belastungen zwischen 300 und 3000 Nanogramm pro Kubikmeter ...eine mittelfristige Mängelbeseitigung zu erfolgen hat...." Dies ist dann nicht mehr geschehen.

Büfo-Ratsherr und Architekt Horst Krüger hatte 1992 das Thema PCB in Wermelskirchen aufgebracht, weil er mit seinem Amt in Siegburg ein Berrufskolleg komplett saniert hatte. Er sagt jetzt: "Es ist nicht nachvollziehbar, dass die Aula als ein Kulturzentrum, das wie die Turnhalle von allen Klassen und allen Lehrern genutzt wird, nicht saniert worden ist." Gerade die Turnhalle mit den höchsten PCB-Werten sei besonders kritisch zu bewerten, weil dort besonders tief ein- und ausgeatmet werde und durch das Schwitzen, die Temperaturen steigen. PCB gase aber umso mehr aus, je heißer es werde.

Eine Hiobsbotschaft gab es gestern nach dem Gutachterbesuch von Dr. Gerhard Zwiener. Die Realschule muss doch wegen ihrer PCB-Belastung sicherlich in Millionenhöhe saniert werden. Davon hängt auch der Mensa-Neubau ab.