Werkstudentin der Bergischen Energie- und Wasser-GmbH Damit kein Trinkwasser verloren geht

Wermelskirchen/Hückeswagen · Die BEW will Verluste im Trinkwassernetz durch Prävention minimieren. Mit der Hilfe eines Start-Up-Unternehmens und der Arbeit von Werkstudentin Lea-Marie Hußmann habe man bereits beachtliche Erfolge erzielt.

 Die 21-jährige Werkstudentin Lea-Marie Hußmann zeigt den neuen Ringkolbenzähler, der ab nächstes Jahr in den von der BEW versorgten Haushalten eingesetzt wird.

Die 21-jährige Werkstudentin Lea-Marie Hußmann zeigt den neuen Ringkolbenzähler, der ab nächstes Jahr in den von der BEW versorgten Haushalten eingesetzt wird.

Foto: BEW/Sonja Gerrath

690 Kilometer umfasst das Trinkwassernetz der Bergischen Energie- und Wasser-GmbH (BEW), damit werden 72.000 Menschen über eine Fläche von 244 Quadratkilometer versorgt. Da kann schon mal der eine oder andere Tropfen auf den Weg verloren gehen. Nicht aber, wenn es nach Lea-Marie Hußmann geht. Die 21-Jährige studiert Energie- und Wassermanagement, davor hat sie bei der (BEW) ihre Ausbildung zur Industriekauffrau gemacht. In ihrem Job als Werkstudentin hat sie die Aufgabe, die Wasserverluste im Netz der BEW auf ein Minimum senken. „Wasser ist das kostbarste Lebensmittel, das der Mensch besitzt. Es ist unersetzlich und es zu bewahren eine der großen Aufgaben des 21. Jahrhunderts“, sagt sie.

Im Rahmen des Projekts „Wasserverlustbekämpfung“ erfasst und dokumentiert Lea-Marie Hußmann Materialien und Baujahre von Rohrleitungen. Außerdem wertet sie mögliche Ursachen und Leckagen und Orte von Wasserverlusten aus. Die Ergebnisse ihrer Arbeit sind wichtige Parameter für die Entwicklung eines Analyseprogramms zur frühzeitigen Erkennung wahrscheinlicher Leckagen, so die BEW. Dieses Programm wird von der Firma Gummersbach Environmental Computing Center (GECO-C) in Kooperation mit dem Energiekompetenzzentrum Metabolon entwickelt. Die BEW arbeitet mit dem von Professor Christian Wolf und Peter Kern von der Technischen Hochschule Köln gegründeten Start-Up-Unternehmen bei der Bekämpfung von Wasserverlusten eng zusammen.

„Unsere Werkstudentin leistet mit ihrer Arbeit einen großartigen Beitrag für die Reduktion von Wasserverlusten“, sagt Jens Langner, Geschäftsführer der BEW. Sie sei mit Verstand und Herz bei der Sache.

Die Daten, welche die 21-Jährige sammelt, sind für GECO-C essenziell. Ebenso wichtig ist der Erfahrungstausch mit der Werkstudentin für die Entwicklung des Analysetools. Die Ergebnisse der Arbeit liefern jetzt schon Anhaltspunkte, in welchem Zustand sich die Leitungen befinden und wie Hoch ihr Leckagerisiko ist. Die gefährdeten Gebiete werden so derzeit noch mittels Zuflussanalyse genauer untersucht. So werden kritische Rohre im Leitungsnetz frühzeitig erkannt und können ausgetauscht werden, bevor wertvolles Trinkwasser austritt und versickert.

„Das Trinkwassernetz der BEW umfasst rund 690 Kilometer“, sagt Lea-Marie Hußmann, „da gibt es schon einiges zu tun.“ Weitere Planungen zur Wasserverlustbekämpfung im BEW-Leitungsnetz beinhalten dann das Setzen neuer Messpunkte, so dass die Messzonen verkleinert werden. Durch den Einbau neuer Überwachungstechnik und Ultraschallwasserzählern im Leitungsnetz können so schleichende Verluste, also diejenigen, bei denen nur eine geringe Wassermenge das Leitungsnetzt verlässt, minimiert werden. Das Abgehen bzw. das Abhorchen von Wassergeräuschen mit dem sogenannten Aquaphone ist dann nur noch auf einem kleinen Abschnitt begrenzt und eine Ortung der Leckage um ein vielfaches schneller.

Wasserverluste über Leckagen in Trinkwassernetzen sind weltweit ein Problem mit verheerenden Folgen: „1,8 Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, deshalb ist es unsere Pflicht, mit unserem Wasser sparsam und sorgsam umzugehen“, sagt Jens Langner. „Wasserschutz geht jeden an. Wir haben nur einen Wasservorrat auf der Erde. Er erneuert sich nicht“, sagt Lea-Marie Hußmann.

(pd/vima)
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