Wermelskirchen Anti-Gewalt-Kurse für Lehrer

Wermelskirchen · Die Volkshochschule (VHS) Bergisch Land stellt sich im 30. Jahr ihres Bestehens neuen Aufgaben und Zielgruppen. Sie hofft auf Landesmittel für ein Anti-Gewalt-Training für Lehrer und baut die Angebote für „Jungsenioren“ aus.

30 Jahre alt oder jung, je nachdem wie man möchte, wird die Volkshochschule (VHS) Bergisch Land im nächsten Jahr. „Wir werden nicht alles anders machen, als in den vergangenen 30 Jahre, wir knüpfen an die bisherigen Entwicklungen an, stellen uns aber auch neuen Aufgaben und Zielgruppen,“ betont VHS-Leiter Klaus-Jürgen Miesen.

Immer schneller lernen?

So ist er zuversichtlich, dass die VHS Landesmittel für ein neues Projekt bekommt, für das jetzt der Antrag gestellt wird. Dabei sollen Lehrer aus den örtlichen Schulen ein Anti-Gewalt-Training erhalten, um das Handwerkszeug dafür zu bekommen, im Krisenfall pädagogisch geschult einzuschreiten und vor allem auch in der Gewaltprävention aktiv zu werden. Der Bedarf nach einem solchen Training werde umgehend in den Schulen abgefragt; bei zehn Teilnehmern könne ein Kursus bereits starten, informiert Miesen.

„So werden wir immer mehr schulbegleitende Angebote für Schüler, Lehrer und auch Eltern entwickeln müssen“, kündigt der VHS-Leiter an. Er denke dabei auch beispielsweise an Rhetorik-Kurse für Elternschaftsvertreter, an zusätzliche Computerkurse für ältere Schüler oder Sprachbefähigungskurse für Zulassungen an ausländischen Universitäten. Ein weiteres „Entwicklungsfeld“ für die Zukunft sieht Klaus-Jürgen Miesen auch in dem Ausbau des Weiterbildungsbereichs für die so genannten „Jungsenioren“ ab 50 Jahren aufwärts: „Wir müssen auf den demographischen Wandel Rücksicht nehmen. Denn es gibt immer mehr agile Senioren, die einen großen Bedarf an Weiterbildung haben“, weiß der VHS-Leiter. Generell seien die Menschen wieder bildungshungriger geworden, freut sich Miesen.

Aber er beobachtet auch einen anderen Ansatz bei der Weiterbildung als noch vor Jahren: „Die Menschen haben weniger Zeit und wollen immer kürzere Unterrichtseinheiten.“ Dem komme die VHS zwar schon mit einigen Veranstaltungen entgegen, es sei aber eine Gratwanderung: „Lernen braucht seine Zeit. Ein Wochenendworkshop kann daher auch nur ein Anstoß sein“, meint Miesen. Aber beispielsweise seien die Kurse im Maschinenschreiben von früher mal 30 Stunden inzwischen auf nur acht Termine reduziert worden. Jedoch bei den Sprachen ließen sich die Unterrichtseinheiten nicht verkürzen, weil sonst das erwünschte Lernziel nicht erreicht werde.

Immer weniger Stammhörer

Sehr verändert habe sich in den vergangenen drei Jahrzehnten auch die Dauer der Kursbelegungen bei der VHS. „Wir haben viel weniger Stammhörer, die Fluktuation liegt bei 25 bis 30 Prozent. Es nehmen die Hörer zu, die mal für ein, zwei Semester kommen und dann vielleicht sogar ganz ausbleiben. Auch gibt es immer weniger Hörer, die gleich mehrere Kurse belegen“, bedauert der VHS-Leiter.

(RP)
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