Wermelskirchen Ansturm aufs Krankenhaus

Wermelskirchen · Die Zweiteilung der Chirurgie und die Einstellung von neuen Chefärzten bringt schon nach weniger als einem Jahr große Erfolge. Die Fallzahlen steigen in allen Sparten auf 8800, das sind 1000 mehr als noch im Vorjahr.

 Wartende Patienten gibt es in der Notfallambulanz des Krankenhauses immer öfter, weil sie wie auch die Stationen sehr nachgefragt sind.

Wartende Patienten gibt es in der Notfallambulanz des Krankenhauses immer öfter, weil sie wie auch die Stationen sehr nachgefragt sind.

Foto: H.D.

Einen deutlichen Aufwärtstrend verzeichnet das Wermelskirchener Krankenhaus seit der personellen Umstrukturierung der Chirurgie. "Die Abteilung hat sich sehr gut entwickelt", betont Verwaltungsleiter Ralf Schmandt. Die Hoffnung, dass sich die Chirurgie mit dem seit Oktober 2010 eingestellten neuen Chefarzt Dr. Martin Ulatowski wieder aufwärts entwickeln werde, habe sich bereits bestätigt, freut sich der stellvertretende Krankenhausgeschäftsführer.

Nur die Geburtenzahlen sinken

Nachdem die Chirurgie mit erheblich sinkenden Fallzahlen zum Sorgenkind des Krankenhauses geworden war, hatte der Aufsichtsrat die Umstrukturierung beschlossen. Die Chirurgische Abteilung wurde in zwei Bereiche geteilt und mit den neuen Chefärzten Dr. Martin Ulatowski und Dr. Arif Yaksan besetzt. Und seither gingen die Fallzahlen wieder rapide in die Höhe: "Wir werden zum Jahresende 1000 mehr Fälle als im Vorjahr zu verzeichnen haben", prognostiziert Schmandt für alle Sparten des Krankenhauses. Er rechne mit 8800 Fällen, einschließlich der Dialysen, in diesem Jahr. Und trotz der Sommerferien seien die 203 Planbetten des Krankenhauses zur Zeit zu 80 Prozent belegt. Steigerungen gebe es vorwiegend in der Unfallchirurgie sowie in der Allgemeinchirurgie. Aber auch die Innere Abteilung, die ohnedies bereits boomte, erfreue sich noch weiter steigender Nachfrage. Zudem sei auch die Gynäkologie wieder mehr ausgelastet, wobei lediglich in der Geburtshilfe, demografisch begründet, nicht so viel los sei. "Es werden ohnehin weniger Kinder geboren, aber wir sind eben auch nur ein kleines Krankenhaus und bieten deshalb nicht das gesamte Geburtsspektrum mit Mehrlingsgeburten und schweren Fällen an", erläutert der Verwaltungsleiter.

Über alles andere als mangelhaften Andrang habe aber die neue Notfallambulanz zu klagen, bestätigt Schmandt. Im Gegenteil: "Wir mussten die Notfallambulanz bereits umorganisieren, weil sich wegen des Andrangs die Wartezeiten häuften", berichtet er. Denn immer mehr Patienten kämen sofort in die Notfallambulanz, um sich Wartezeiten bei niedergelassenen Ärzten zu ersparen: "Bei uns müssen die Patienten zwar auch ihre zehn Euro zahlen, aber wir dürfen sie nicht abweisen", weiß Schmandt.

"Und seitdem der Notarzt nicht mehr immer in Wermelskirchen, sondern auch mal in Dabringhausen sitzt, kommen sowieso mehr Patienten direkt zu uns", beobachtet er. Um die Stoßzeiten zu entschärfen, erhielten Nachsorgepatienten in der Krankenhausambulanz jetzt Termine, erläutert Schmandt die Umorganisation.

(RP)
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