Ansichtssache Auch eine Stabsstelle für den Sport im Rathaus

Wermelskirchen · Da war wieder einmal viel los in dieser Woche in Wermelskirchen. Die Kirmes ist vorbei, jetzt geht es mit Riesenschritten auf die Adventszeit zu. Das Freibad meldet Traumzahlen. Die Kultur bekommt eine Stabsstelle im Rathaus.

Der Ausnahmezustand in der Stadt ist vorüber. Der Alltag hat uns wieder. Matinee war gestern. Jetzt geht alles wieder seinen geregelten Gang. War‘s eine erfolgreiche Herbstkirmes? Ja! Auch wenn Besucherzahlen von 200.000 und mehr Menschen, wie von der Stadtverwaltung gern in Umlauf gebracht werden, eher in den Bereich des Wunschdenkens zuzurechnen ist. Aber über solche Belanglosigkeiten sollte man nicht streiten. Wichtiger ist, dass inzwischen auch die gute, alte Matinee leidet. Unter einem Werteverlust, der nicht mehr hinnehmbar ist. Einen über den Durst zu trinken, ist nicht schlimm. Aber da muss man sich auch noch benehmen. Sonst sollte man beim Wasser bleiben. Wenn Polizisten angepöbelt werden von jungen, stark alkoholisierten Besuchern, sollten sich Eltern fragen, was da schief gelaufen ist in ihrer Erziehung. Sie sind verantwortlich und sollten ihre heranwachsenden Kinder, vielleicht sind sie auch schon erwachsen, mal gehörig zur Brust nehmen.

Das Vereinsleben wird durch das Ehrenamt geprägt. Das macht diese Stadt aus. Jetzt tun sich die „Kultur-Macher“ hervor und wollen der Kultur einen höheren Stellenwert geben. Grundsätzlich gut. Denn alles, was sich hier unter dem Oberbegriff Kultur vereint, kann sich sehen lassen. Eine große Kulturkonferenz gibt vielleicht neue Impulse. Netzwerke sind wichtig. Verlässliche Absprachen notwendig. Wenn da die Stadt dahintersteht, umso besser. Nur: Das Ehrenamt sollte dabei gefördert, nicht gegängelt werden. Denn nehmen erst die Profis das Geschehen in die Hand, könnte es passieren, dass die Ehrenamtlichen verstört zurückziehen. Das darf auf keinen Fall geschehen.

  Udo  Teifel

Udo Teifel

Foto: Moll/Moll, Jürgen (jumo)

Ein vorbildlicher ehrenamtlicher Einsatz wurde jetzt in Dabringhausen belohnt. Der Traumsommer bescherte einen Besucherrekord. Die Aktiven im Schwimmverein, im Förderverein und im Betreiberverein sowie die vielen anderen Unterstützer können stolz sein auf das, was in den vergangenen Jahren aufgebaut wurde. Der Lohn: Viele Besucher, die sich im Waldbad an der Linnefe sichtlich wohlfühlen. Und daher sollte das Bad weiter von den Wermelskirchenern getragen werden, auch wenn für einige der Weg ins Eschbachtal näher ist.

Der erste Kunstrasenplatz wird bespielt. Die Grüne Asche in Pohlhausen bald auch. 2019 soll das Eifgen kommen. Doch die Konzentration auf eine tolle Anlage mit einer schlechten Parksituation zieht Ärger magisch an. Klar, der DTV hat die Hoheit am Höferhof. Doch das sind Ehrenamtliche, die ebenfalls Tolles geleistet haben. Hier muss von Stadt und Politik geholfen werden. Den Ehrenamtlichen, aber auch den Anwohnern. Bevor es eskaliert. Vielleicht sollte im Dezernat von Stefan Görnert nicht nur eine Stabsstelle für Kultur, sondern auch für Sport eingerichtet werden.

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