Vor Weihnachten soll der Anbau der Feuerwehr Wermelskirchen übergeben werden Die Schlafcontainer schweben ein

Wermelskirchen · Die ersten Container für das Personal der Feuer- und Rettungswache stehen. Die Raumnot war zu groß geworden. Zudem wurden 15 Planstellen für Rettungssanitäter geschaffen. Es gibt zusätzliche Schlaf- und Sanitärräume, aber auch Platz für 55 Spinde.

 Der erste Container für den Anbau der Feuer- und Rettungswache hängt am Haken des 70-Tonnen-Krans.

Der erste Container für den Anbau der Feuer- und Rettungswache hängt am Haken des 70-Tonnen-Krans.

Foto: Teifel/Udo Teifel

Das wollte sich gestern selbst der Bürgermeister nicht entgehen lassen: Die ersten Module für den Anbau der Feuer- und Rettungswache wurden von der Dormagener Spezialfirma  Zeppelin Rental angeliefert; mit einem 70-Tonnen-Kran schwebten die einzelnen Container auf das Fundament. Noch vor Weihnachten will der Bürgermeister den Anbau der Feuerwehr offiziell übergeben. Ob dann zum 1. Januar 2019 alle neuen Planstellen schon besetzt sind, war gestern noch offen.

Ende 2015 traf der Stadtrat die Entscheidung, zur Sicherung des Brandschutzes den Rettungsdienst im Stdtgebiet nicht mehr von haptamtlichen Feuerwehrleuten der jeweiligen Schichten ausführen zu lassen, sondern von Rettungssanitätern und Notfallsanitätern. Dafür wurden 15 Planstellen geschaffen. Bei Einsätzen wird die Feuerwehr dann nicht mehr als „Staffel“ ausrücken, sondern als Gruppe  – mit drei Rettungssanitätern zusätzlich. Da die Wache aber für die Unterbringung längst zu klein ist, wurde der Container-Anbau beschlossen.

 Nach knapp drei Stunden waren alle Container für das Erdgeschoss aufs Fundament gesetzt.

Nach knapp drei Stunden waren alle Container für das Erdgeschoss aufs Fundament gesetzt.

Foto: Teifel, Udo (tei)

25 speziell  für die Wermelskirchener Ansprüche gefertigte Containermodule werden in  zweigeschossiger Bauweise aufgestellt; gestern wurde das Erdgeschoss mit zehn Container aufs Fundament gesetzt. Dort werden sechs Schlafeinheiten untergebracht – Einzelräume mit je einem Schlafplatz für die Sanitäter. Außerdem befinden sich im Erdgeschoss Sanitärmodule (Duschen, Toiletten) sowie zwei Büros. Dino Künster vom Gebäudemanagement: „Die buchhalterischen Anforderungen für den Rettungsdienst sind enorm gewachsen. Deshalb wird dieser Bereich aus dem feuerwehrtechnischen Bereich ausgegliedert.“

Die gestern angelieferten Module werden miteinander verschweißt, die Energieversorgung angeschlossen. „Am Freitag werden dann die zehn Container für das Obergeschoss sowie für den Verbindungsflur geliefert“, berichtet Künster. Im Obergeschoss gibt es weitere Sanitärräume sowie Platz für 55 Spinde  – aufgeteilt für Männer und Frauen. „Die Situation im Hauptgebäude ist nicht mehr befriedigend“, meinte der Leiter der Feuer- und Rettungswache, Holger Stubenrauch, vorsichtig-diplomatisch.

Warum aber Container für einen Verbindungsflur? Darauf gab der Technische Beigeordnete Thomas Marner die Antwort. „Wenn Einsatzkräfte auf dem Weg zum Einsatz sind und mit nasser Unterkleidung in die Feuerwehr-Schutzkleidung einsteigen, steigt die Temperatur. Damit kann der Feuerwehrmann oder Rettungssanitäter nicht arbeiten. Deshalb gibt es die Vorgabe des Arbeitsschutzes, dass so ein Verbindungsflur zu den Umkleiden und Aufenthaltsräumen hergerichtet werden muss.“

Über die Kosten wollte gestern niemand auf der Baustelle sprechen. Im Frühjahr lag die Kalkulation noch bei 740.000 Euro, zum Herbstbeginn bei 980.000 Euro, weil die Ergebnisse der Ausschreibung höher ausfielen. Wie teuer es genau wird, will der Bürgermeister bei der Übergabe mitteilen.

Die Container sind im einem grauen Farbton gehalten und rot abgesetzt. Die Notfallnummer 112 steht in Lebensgröße auf einer Seite des Anbaus.

Eng wird es künftig mit den Parkplätzen. Die bisherigen Parkplätze für die Feuerwehr im Eingangsbereich fallen weg; die Mitarbeiter müssen seitlich neben dem Gebäude parken. Die Fläche soll mit Splitt hergerichtet werden. Das ist sicher notwendig, denn der Untergrund ist durch Baufahrzeuge aufgewühlt.

Wann die Dreslersche Fabrik in großen Teil abgerissen wird, um neue Parkplätze als Ersatz für den Loches-Platz anzubieten, war gestern noch offen. Marner: „Die Parkplätze sind aber fertig, bevor mit dem Umbau des Loches-Platzes begonnen wird.“

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