Wermelskirchen Altes Schulsystem durch die Hintertüre?

Wermelskirchen · Nach dem Motto "alles wieder auf Anfang" wollte CDU-Mitglied Thorsten Schmalt am Donnerstagabend, wie berichtet, die Debatte um die Sekundarschule grundsätzlich neu führen und über kooperative oder integrierte Schulmodelle sprechen. Monika Müller von der CDU sprang dann zwar ein, übernahm den Platz von Bernd Meyer und versuchte abzumildern, was Schmalt jedoch beharrlich wiederholt hatte.

Bürgermeister Eric Weik griff in die Debatte ein und warf Schmalt vor, er wolle durch die Hintertüre das alte Schulsystem mit Haupt- und Realschule nur unter einem neuen Namen (beispielsweise Profilschule) beibehalten. Weik befürchtet denn auch, dass die CDU auf ihren Bürgerveranstaltungen ihr Modell der Profilschule als die neue Schule für Wermelskirchen vorstelle: "Das verwirrt die Bürger. Denn die CDU stellt den Eltern womöglich die falsche Schule als die, die für Wermelskirchen kommen soll, vor", befürchtet der Bürgermeister.

Er hat den Eindruck, dass Schmalt mehr aus seinem eigenen Interesse als Realschullehrer die Debatte wieder neu habe aufzäumen wollen, sagte Weik. Deshalb sei Schmalt auch nicht auf den Kompromiss eingegangen, den das Regenbogen-Bündnis und die SPD im Schulausschuss angeboten hatten. Die CDU hatte zum Konzept des Fachgremiums kleinere Abweichungen im Stundenplan gewünscht, gegen die auch Fachberater Achim Körbitz keine Einwände hatte. Oliver Platt (Büfo) hatte fürs Bündnis und die SPD angeboten, wenn die CDU auf ihrem Stundenplan bestehe, auch diesen mit dem gesamten pädagogischen Konzept zu akzeptieren. Doch Schmalt ging darauf gar nicht ein, forderte stattdessen erneut eine Grundsatzdiskussion über Schulsysteme.

Am Montag soll nun der Haupt- und Finanzausschuss erneut über das Konzept für die Sekundarschule abstimmen, bevor es am 19. März in den Stadtrat geht. Im Schulausschuss wurde dann übrigens über den Antrag der CDU, die Sekundarschule in Wermelskirchen einzuführen, nicht mehr abgestimmt.

In diesem Antrag steht aber auch, dass die CDU eine Schule mit begabungsorientierter Ausrichtung haben will. In dieser Formulierung sieht Weik einen Anhaltspunkt für einen Rückfall in alte Schulsysteme, denn: "Unsere neue Sekundarschule soll eben nicht nur begabungsgerecht arbeiten, also nicht nur das fördern, was die Kinder ohnehin schon können. Sie soll die Kinder gerade auch darin fördern, was sie noch nicht können", verdeutlicht der Bürgermeister.

(RP)
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