Wermelskirchen Altes Schulgebäude wird zum schmucken Seminarhaus

Wermelskirchen · Wer hätte das noch vor einiger Zeit gedacht? Aus der ehemaligen Schule Heister - bis 2014 noch genutzt als provisorisches Museum für den Nachlass des Künstlers Ewald Platte - ist ein schmuckes Seminarhaus geworden. Am Sonntag übergaben der neue Besitzer, Psychologe und Therapeut Dr. Werner van Haren, und seine Frau Ute das Haus in der Hofschaft südlich von Dhünn seiner neuen Bestimmung als Seminarhaus "UnterLinden". Zur Vernissage platzte die alte Schule aus allen Nähten.

 Uta und Dr. Werner von Haren übergaben die alte Schule Heister offiziell ihrer neuen Bestimmung.

Uta und Dr. Werner von Haren übergaben die alte Schule Heister offiziell ihrer neuen Bestimmung.

Foto: Schütz

Der Name "UnterLinden" sei mit Bedacht gewählt worden, sagte van Haren. Er beziehe sich auf vier Linden auf dem Gelände des Seminarhauses. Die Linde gelte als Ort der Gemeinschaft und stehe auch in ihrer symbolischen Bedeutung für das Haus: Im Wort Linderung komme die lindernde, heilsame Wirkung ihrer Blüten zum Ausdruck.

Das Haus UnterLinden solle eine Stätte der Begegnung und Entwicklung sein, an der sich die Gäste wohl und geborgen fühlen und Klärung, Stärkung und Heilung finden. "Es steht allen gesellschaftlichen Gruppen nach Absprache zur Verfügung", sagte die künftige Leiterin des Seminarhauses, Claudia Fischedick. Wichtig sei, dass die Nutzer mit dem Haus auch mit Bedacht und Achtsamkeit umgehen. Und wahrlich: Dieses Haus ist es wert.

Ein Rundgang durch alle Räume zeigte, dass bei der Restaurierung so viel wie möglich die alten Materialien erhalten und aufgearbeitet wurden, etwa das Holztreppenhaus und der alte Dielenboden der Klassenzimmer. Alte, nicht mehr benutzbare Fensterläden fanden einen neuen Platz in den Zimmern als Spiegeleinrahmungen. Holz einer gefällten Eibe funktioniert jetzt als Tür- und Schubladengriffe. "Manche bezeichnen die Gästezimmer als 'modernes Kloster'", sagte Fischedick angesichts der natürlichen, schnörkellos-eleganten Ausstattung. An den Wänden hängen für drei Jahre Bilder von Studierenden der Alanushochschule Alfter.

Das Haus bietet Platz für Seminare mit 14 bis 25 Teilnehmern. Es verfügt über eine moderne Küche, ein Mietkoch steht bereit. Aber die Gruppen können auch - praktisch etwa für Familienfeiern - für eigenen Kochkräfte sorgen. Alle Besucher, die den Rundgang durchs Haus absolviert hatten, äußerten sich beinahe überschwänglich. Für die professionelle Restaurierung sorgten die Architekten Hilverkus aus Wermelskirchen, die Schreinerin Clarissa Krauch und der Farbgestalterin Petra Rosenberg. Die Stadtsparkasse Remscheid stemmte die Finanzierung des Projektes.

Das Ehepaar van Haren war glücklich über die Fertigstellung des Projektes. Dank der auch handwerklichen Unterstützung vieler Freunde und Kollegen seien so manche Albträume beseitigt worden. Wen wundert's, dass zum Schluss der Begrüßung alle gemeinsam "Kein schöner Land in dieser Zeit" mit einem auf das Haus zugeschnittenen Text sangen.

(bege)
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