Zehn Jahre Carpe Diem in Dabringhausen Als die Stationen im Carpe Diem zum Leben erwachten

Dabringhausen · Die Pflegeeinrichtung in Dabringhausen feiert in diesem Jahr ihr zehnjähriges Bestehen – mit treuen Mitarbeitern. Zwei sind vom ersten Tag mit dabei.

 Seit zehn Jahren dabei: Uschi Hackländer und Günter Schneider arbeiten seit dem Tag der Eröffnung im Carpe Diem in Dabringhausen. 
  Foto: Theresa Demski

Seit zehn Jahren dabei: Uschi Hackländer und Günter Schneider arbeiten seit dem Tag der Eröffnung im Carpe Diem in Dabringhausen. Foto: Theresa Demski

Foto: Theresa Demski

Als Günter Schneider damals zum ersten Mal in den Neubau Auf dem Scheid kam, war es noch leise auf den Fluren. „Die ersten beiden Bewohner hatten ihre Zimmer bezogen“, erzählt er, „die meisten Zimmer waren noch leer.“ Zwei Wochen zuvor hatte der neue Seniorenpark Carpe Diem in Dabringhausen eröffnet. Und langsam kehrte Leben ein. Günter Schneider hatte die Aufgabe übernommen, das Haus für den Einzug der Bewohner auf Vordermann zu bringen. Damals traf er auch auf Uschi Hackländer, die mit dem ersten Tag des Hauses in der Hauswirtschaft angefangen hatte und die Mahlzeiten servierte. „Das war eine spannende Zeit, zu sehen, wie hier ein neuer Seniorenpark entsteht“, erzählen die beiden.

Günter Schneider und Uschi Hackländer sind geblieben. Als einzige Mitarbeiter der ersten Stunde feiern sie in dieses Jahr das zehnjährige Bestehen des Seniorenparks in Dabringhausen mit. „Viel hat sich seit dem verändert“, sagt Günter Schneider. Während in den ersten Wochen nach der Eröffnung auf der ersten Station bereits Betrieb herrschte, kümmerte er sich um den Rest. „Als Gebäudereiniger habe ich die letzten Spuren der Baustelle entfernt und mit dem Team alles auf Hochglanz poliert“, erzählt er. Und auch Uschi Hackländer wurde an ihrem ersten Tag erstmal dort eingesetzt, wo sie am dringendsten gebraucht wurde: „Ich habe den Aufzug poliert“, erzählt sie heute und lacht, „danach war ich völlig fertig.“

Für beide bedeutete der Neuanfang im Carpe Diem auch einen persönlichen Neustart: Uschi Hackländer stieg als Mutter und Hausfrau wieder in das Berufsleben ein. Und Günter Schneider kam aus der Arbeitslosigkeit. Beide fanden im Carpe Diem eine Aufgabe, die sie mit Zufriedenheit und Sinnhaftigkeit erfüllt. „Wir sind hier für die Menschen im Einsatz, die nicht mehr alleine leben können“, sagt Günter Schneider, „sie stehen an erster Stelle.“ Und das bedeutet: Wenn ein Anruf kommt, dass ein Fernseher auf einem der Zimmer nicht mehr funktioniert, dann läuft der Gebäudereiniger, der sich immer mal wieder auch um die Haustechnik kümmert, los und repariert. „Ich bin dann nie um einen Spaß verlegen“, sagt er und lacht. Und er habe in all diesen Jahren auch einen neuen Blick auf sein eigenes Altwerden bekommen.

Auch Uschi Hackländer geht in ihrer Aufgabe in der Hauswirtschaft auf: Inzwischen übernimmt sie täglich in zwei Küchen den Dienst für Frühstück, Mittagessen und Kaffeetrinken. Decken, Abdecken, Aufräumen – und zwischendurch einen Plausch mit den Bewohnern halten. „Dieses Haus gehört so zu Dabringhausen wie ich auch“, sagt sie. Über 60 Jahre hat sie in Dabringhausen gelebt. Aber im Dorf kennen die Menschen ihr Gesicht – und das gilt auch für viele Bewohner, die ins Carpe Diem ziehen. „Wir sind ein Dorf“, sagt sie und erinnert daran, wie die Menschen gemeinsam Karneval und Dorffest feiern. „Dann sind wir als Carpe Diem mitten drin“, erzählt sie.

Freie Zimmer gibt es längst nicht mehr, gerade wird an der Eröffnung eines Ambulanten Pflegedienstes gearbeitet und in den vergangenen zehn Jahren hat das Haus sechs verschiedene Einrichtungsleiter erlebt: Günter Schneider und Uschi Hackländer sind geblieben. Inzwischen rücken sie aber selbst dem Rentenalter näher. Sie wird Ende des Jahres in den Ruhestand gehen, auch er denkt langsam über ein Ende seiner beruflichen Laufbahn nach. „So viel steht fest“, sagen die beiden, „die Menschen hier werden uns fehlen.“

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