Aktion in der Grundschule Haiderbach in Tente Kinder über den toten Winkel aufklären

Tente · Die Haiderbach-Grundschüler in Tente erkundeten m Donnerstag gemeinsam mit der Dekra, der Feuerwehr und der Polizei die Tücken des Straßenverkehrs. Und am Steuer merkten sie schnell, wie gefährlich es im toten Winkel ist.

 Mal selbst am Steuer im Führerhaus eines riesigen Lastwagens sitzen – die Tenter Grundschüler merkten schnell, dass der tote Winkel für sie als Radfahrer lebensgefährlich ist.

Mal selbst am Steuer im Führerhaus eines riesigen Lastwagens sitzen – die Tenter Grundschüler merkten schnell, dass der tote Winkel für sie als Radfahrer lebensgefährlich ist.

Foto: Theresa Demski

Wer die Grundschüler in Tente nach dem toten Winkel fragt, der blickt in wissende Gesichter. Ein Mädchen erzählt von einer brenzligen Situation auf dem Schulweg, ein Junge berichtet, dass er auf seinem Fahrrad schon mal übersehen wurde. „Das Thema ist ganz nah“, stellt dann auch Markus Esser von der Prüfgesellschaft Dekra fest, „und deswegen ist es so wichtig, dass wir mit den Kindern darüber ins Gespräch kommen.“ Mit dem Toten-Winkel-Event, das die Dekra gestern Vormittag gemeinsam mit Feuerwehr und Polizei an der Gemeinschaftsgrundschule Haiderbach in Tente anbietet, wollen die Fachleute für den Straßenverkehr genau das auch in die Tat umsetzen. Und das Interesse an der Schule ist groß.

Insgesamt fünf Klassen machen sich während des Schulvormittags auf Entdeckungsreise, nehmen schließlich auch mal hinter dem Steuer eines richtigen Lastwagen Platz und werfen zur Krönung einen Blick hinter die Kulissen des Feuerwehrfahrzeugs. „Das ist eine coole Aktion“, stellt Marian fröhlich fest und nimmt in einem großen Pappkarton Platz. „Siehst du deine Freunde?“ fragt Markus Esser. Der Drittklässler versucht, einen Blick über den Karton hinaus zu werfen. „Ich sehe gar nichts“, verkündet er dann. Erst als der Dekra-Fachmann einen großen Spiegel installiert, sieht der Junge einige seiner Mitschüler. „Aber ganz viele sehe ich immer noch nicht“, verkündet der Zehnjährige und klettert wieder aus dem Karton.

„Genauso geht es vielen Lastwagenfahrern“, erklärt Esser. Sie hätten zwar viele Spiegel und eine große Scheibe: Aber alles gleichzeitig zu überblicken, sei unmöglich. Und deswegen sei die Mithilfe der Schüler gefragt. „Es wäre gut, wenn ihr die Lastwagenfahrer ein bisschen unterstützten könntet“, sagt Esser. Dann gibt es einen ganzen Strauß an wichtigen Tipps – und viele sind den Kindern gar nicht fremd. „Auf dem Fahrrad ziehe ich immer eine gelbe Warnweste an“, erzählt eine Drittklässlerin. Und: „Abstand halten“, sagt Esser, „auch wenn ihr Vorfahrt habt, besteht nicht unbedingt auf euer Recht.“ Es sei nicht klug, einen Lastwagen zu überholen. Was in diesen Fällen passieren kann, zeigt der Experte schließlich auf eindrucksvollen Fotos und Videos. Da geht ein Raunen durch die Schülergruppe. Und Marian knirscht: „Autsch.“

Als er selbst am Steuer des großen Tenter Feuerwehrfahrzeugs sitzt, wächst sein Staunen noch. Zuvor hat er seine Trinkflasche an der Stelle neben dem Fahrzeug platziert, bei der er ganz sicher war, sie im Seitenspiegel schließlich wiederzuentdecken. „Aber keine Spur“, sagt der Zehnjährige, „ich lag voll daneben.“ Das geht auch den meisten andern Schülern so, die nach und nach ins Führerhaus des Lastwagens klettern. Mit neuen Erkenntnissen klettern sie wieder heraus.

„Wir wollten den Kindern so anschaulich wie möglich erklären, welche Gefahren der tote Winkel birgt“, erklärt dann Esser. Natürlich würde auch das intensive Gespräch mit den LKW-Fahrern gesucht. „Aber es gibt keine hundertprozentige Sicherheit“, sagt der Dekra-Fachmann. Und deswegen sollen nun alle Verkehrsteilnehmer sensibilisiert werden – vor allem die Kinder.

Die steuern gut gelaunt ihre Geschichten bei und freuen sich, am Ende die Ausrüstung der Feuerwehr unter die Lupe nehmen zu dürfen – schließlich stehen nicht jeden Tag die großen, roten Lastwagen auf dem Schulhof, während die Lastwagen vor der Schule weiter ihre Kilometer hinter sich bringen.

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