Wermelskirchen Ärger vor Abi-Feiern: Omas und Opas müssen draußen bleiben

Wermelskirchen · Die 18-jährige Abiturientin ist enttäuscht. Zu gerne hätte sie neben ihren Eltern auch noch eine gute Freundin mit zu ihrer Abitur-Feier genommen. Doch das ist nicht möglich. Jeder Schüler des Gymnasiums darf in diesem Jahr maximal zwei Angehörige zur Zeugnisvergabe mitbringen. "Das ist echt ärgerlich. Ich habe schon Mitschüler gefragt, ob sie vielleicht eine Karte für mich übrig haben. Aber die brauchen sie natürlich selbst", sagt die Abiturientin enttäuscht.

Am Gymnasium gibt es in diesem Jahr in der ersten Juli-Woche zwei Entlassfeiern im Pädagogischen Zentrum, eine für den G 8- und eine für den G 9-Jahrgang. Insgesamt machen in diesem Jahr 244 Schüler Abitur am Gymnasium. "Die Zahl der Sitzplätze im Pädagogischen Zentrum ist begrenzt", die Schule muss sich an Auflagen halten", sagt Schulleiterin Marita Bahr. Bei 380 Sitzplätzen und 123 Schülern könne nun mal jeder Schüler nur zwei Angehörige mitbringen. Die wenigen restlichen Plätze seien für den Bürgermeister, den Schulvereinsvorsitzenden und die Lehrer reserviert. Weil sich angedeutet habe, dass in diesem Jahr viele Schüler auch ihre Großeltern mitbringen wollten, habe das Gymnasium bei der Zulassung an jeden Schüler zwei Einladungskärtchen verteilt. Damit kein Ungleichgewicht entstehe und nicht der eine vier und der andere zwei Angehörige mitbringe – und auch wirklich alle Eltern einen Sitzplatz bekommen, betont Schulleiterin Marita Bahr. Im vergangenen Jahr habe man die Zahl der Angehörigen über Listen abgefragt. Dabei habe es keine Probleme gegeben. Deshalb zeigte sich Bahr auch überrascht, dass in diesem Jahr viele Abiturienten ihre Großeltern mitbringen wollten. Vor zwei Jahren haben am Gymnasium 153 Schüler Abitur gemacht. Deshalb sei man ins Bürgerzentrum ausgewichen. Das sei in diesem Jahr nicht möglich gewesen. Auch die 89-jährige Großmutter eines Abiturienten wäre gerne mit zur Abi-Feier gegangen. "Es ist etwas ganz Besonderes, wenn der Enkel Abitur macht. Da wären mein Mann und ich schon gerne dabei gewesen", sagt die Großmutter enttäuscht.

Der doppelte Abiturjahrgang hat für starke Leistungen gesorgt. Laut Gymnasium habe es keine "signifikanten Unterschiede" zwischen G-8- und G-9-Schülern gegeben. Die Jahrgänge hätten im Schnitt die Abschlussnote 2,5 bzw. 2,4 erzielt. 240 Schüler haben ihr Abitur erfolgreich abgelegt, vier Schüler haben nicht bestanden. Das beste Ergebnis erzielten Annika Dörken, Daniel Schmitz und Alexander vom Stein (1,0) – sie besuchten neun Jahre das Gymnasium. Die besten G-8-Schüler waren Maurizio d' Aquisto (1,2) und Isabel Nolting (1,3).

61 Schüler mussten in eine Nachprüfung, weil sie mehr als 3,75 Punkte von ihrer Vornote abwichen. Acht Schüler mussten besonders zittern, weil bei ihnen nicht klar war, ob sie das Abitur bestehen – weil sie im Klausurbereich nicht die erforderlichen 100 Punkte geholt oder im LK-Bereich die nötigen 25 Punkte nicht erreicht haben. Am Ende schafften aber auch sie das Abitur.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort