Wermelskirchen Ältere Patienten werden nicht alleine gelassen

Wermelskirchen · Podiumsdiskussion über "Gesundheit im Alter".

Beim politischen Frühschoppen im "Haus der Begegnung" am Sonntag hatten die beiden Moderatoren Hartmut Lürtzing und Klaus Flanhardt zum Thema "Gesundheit im Alter" eingeladen: die Experten Monika Hartung (Pflegedienstleitung des Krankenhauses Wermelskirchen), die Apothekerin Ulla Buhlmann (Inhaberin der Bergische Apotheke), Thomas Schwitalla, (Facharzt für Innere Medizin und Palliativmedizin), und Henrik Beuning, (Geschäftsführer des Kreissportbundes).

Alle Experten versicherten glaubhaft, dass alles auf ihrem Gebiet getan werde, für Gesundheit im Alter zu sorgen. Altern an sich sei normal, keine Krankheit und nicht schmerzhaft, sagte Schwitalla. Gleichwohl stellten sich im Alter degenerative Krankheiten ein, unbehandelte Entzündungen entwickelten sich chronisch und Neubildungen von guten als auch bösartigen Erkrankungen träten vermehrt auf.

Allgemein sei aber feststellbar, dass Ältere immer fitter würden. Früher galt ein 50-Jähriger bereits als Opa, heute befände er sich noch im besten Lebensalter. Immer mehr Senioren ergriffen die Initiative für mehr Bewegung. Das sei auch gut so. Das Verhältnis zwischen Arzt und Patient habe sich geändert. Patienten seien heute mündiger, kritischer und aufgeklärter. Er empfahl, eine Therapie erst durchzuführen, wenn der Patient auch davon vollkommen überzeugt sei. Ulla Buhlmann sagte, dass alle - Ärzte, Apotheker und Patienten - mit der politisch gewollten Regulierung des Medikamentes-Marktes zurechtkommen müssen. Leider führten die Rabattverträge der Krankenkassen mit den Herstellern von Medikamenten zuweilen zur mangelhaften Verfügbarkeit von bestimmten Arzneimitteln. Aber die erreichten Einsparungen reichten die Kassen teilweise auch an die Patienten weiter.

Monika Hartung stellte dar, dass sich die Pflegeversorgung im Krankenhaus grundlegend geändert habe. Das Ziel, Patienten nach der Entlassung möglichst lange zu Hause zu versorgen, werde mit Hilfe des Sozialen Dienstes des Krankenhauses angestrebt. Drei Pflegetrainer stehen pflegenden Angehörigen mit Beratung und Hilfe zu Seite. Dazu gehöre auch die Beratung über die Finanzierung.

Henrik Beuning ermunterte alle, sich sportlich zu bewegen. Er empfahl, einem Sportverein beizutreten; sie verfügten über viele unterschiedliche Angebote für Senioren. Er warnte allerdings allgemein die Älteren vor allen Spielen mit Ball, wie Volleyball, Basketball, Tennis. Nach der Vorstellungsrunde kamen wenig Fragen aus dem voll besetzten Konferenzraum. Sie befassten sich in hohem Maße mit finanziellen Problemen wie Zuzahlung von Medikamenten, Höhe der Vereinsbeiträge und Pflegekosten. Auch hier wurde sichtbar, dass kein Patient alleine gelassen werden soll. Das gelte besonders auch in der Schmerztherapie, sagte Schwitalla. Kein Patient solle leiden.

(RP)
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