Fahrradstraße von Dabringhausen nach Hilgen? ADFC zur K18: Tempolimit für alle

Wermelskirchen · Frank Schopphoff erinnert an gefährdete Situationen für Radfahrer. Seiner Ansicht nach sind noch viele Fragen offen. Die Grüne kritisieren Ungleichbehandlung und fordern eine K18 als Fahrradstraße.

 Auf der K 18 gibt es keinen Mittelstreifen, nur Randstreifen. Die Grünen möchten gern, dass die Kreisstraße umgewidmet wird in eine Fahrradstraße.

Auf der K 18 gibt es keinen Mittelstreifen, nur Randstreifen. Die Grünen möchten gern, dass die Kreisstraße umgewidmet wird in eine Fahrradstraße.

Foto: Teifel, Udo (tei)

(resa/tei.-) Die Fahrradfahrer des ADFC begrüßen das neue Tempolimit auf der Kreisstraße 18. „Es zeigt den uneinsichtigen Rasern unter den Motorradfahrern Grenzen auf“, sagt Frank Schopphoff vom ADFC, „das ist ein erster Teilerfolg.“ Aber: Die vom Bundesverband der Motorradfahrer geäußerte Kritik an der „Ungleichbehandlung der Motorradfahrer und Autofahrer auf der K18“ sei sehr berechtigt. „Unterschiedliche Geschwindigkeiten auf Straßen führen immer zu Gefahren, die insbesondere bei der kurvenreichen und neu ausgebauten K18 von unerfahrenen oder rücksichtslosen Fahrern häufig unterschätzt werden“, befindet Schopphoff.

In der aktuellen Regelung eines Tempolimits nur für Motorradfahrer sehe der ADFC einerseits einen ersten Schritt in die richtige Richtung, da er die unter dem Motorradlärm leidenden Anwohner ein wenig entlaste. Andererseits bleibe diese Geschwindigkeitsbeschränkung fragwürdig, solange keine weiteren verkehrsberuhigenden Maßnahmen geplant und durchgeführt würden. „Es werden auch die Sicherheitsinteressen der Radfahrer auf einem Streckenabschnitt missachtet, der für ein zukunftsfähiges Radwegenetz in der Region und für den Alltagsradverkehr im Bereich der Städte Burscheid und Wermelskirchen von größter Bedeutung sein wird“, sagt Frank Schopphoff.

Für den ADFC bleiben deswegen aus Sicht der Radfahrer eine ganze Reihe offener Fragen an die Politik: Warum sollte ein Autofahrer schneller als 60 Stundenkilometer fahren dürfen, wenn die vorliegenden Straßenverhältnisse insbesondere in den Kurvenbereichen ohnehin kein höheres Tempo erlauben? „Hinter jeder der zahlreichen unübersichtlichen Kurven muss der rücksichtsvolle Autofahrer mit einem langsam fahrenden Radler rechnen“, erinnert Schopphoff.

Welche alternative Wegeverbindung wird zukünftig dem Dabringhauser Alltagsradler angeboten, der über die erweiterte Balkantrasse Burscheid und Wermelskirchen oder als Berufspendler die Mobilitätsstation in Hilgen ohne Gefährdung erreichen will? „Die zuständigen Behörden begründen das Tempolimit mit dem gesetzlichen Handlungsspielraum“, sagt Schopphoff, „der ADFC wird seine Einflussmöglichkeiten langfristig nutzen müssen, um den notwendigen Handlungsspielraum zu erweitern.“

Auch die Grünen in Wermelskirchen sehen keinen Sinn inder einseitigen Geschwindigkeitsbegrenzung und sprechen ebenfalls un Ungleichbehandlung, das zusätzliches Gefahrenpotenial berge. „Die langsamer fahrenden Motorräder provozieren ungeduldige Pkw-Fahrer zu riskanten Überholmanöver.“, so Hans-Jpürgen Klein und Stefan Janosi in einer Pressemitteildung.

Die Maßnahme werde ihrer Ansicht nach kaum Einfluss haben auf den Lärmschutz. „Vor allem die Überholvorgänge von Motorrädern durch Pkw werden mit entsprechenden Lärmemissionen verbunden sein.“

Eine wirkliche Verbesserung könne nur durch die Umwidmung deR K18 in eine Fahrradstraße mit eingeschränkter Fahrerlaubnis für Pkw erreicht werden“, so die Grünen. „Der Verkehrsfluss wäre so auf Tempo von maximal 30 Stundenkilometer reduziert.“  Die Grünen sprechen sich seit 2018 für so einen Schritt aus: „Das haben wir vor zwei Jahren beantragt“, so die Fraktionssprecher.

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