Wermelskirchen ADFC: viele Gefahrenstellen für Radfahrer

Wermelskirchen · Ortsvereinsprecher Frank Schopphoff setzt sich für sichere und deutliche Fahrradwege durch die Stadt ein.

 Frank Schopphoff (ADFC) während einer Radtour mit Ehefrau Ulla und Enkelkind Paul (9) an der Autobahnauffahrt in Hünger. Entlang der Landstraße verläuft der Bergische Panoramaradweg. Wer an dieser Stelle einen Schlenker in Richtung Höhrath machen möchte, muss die Straße überqueren. "Und das ist teilweise sehr gefährlich, hier müsste man sofort handeln", findet Frank Schopphoff. Eine Sofortmaßnahme könne zum Beispiel das Aufstellen eines Hinweisschildes sein.

Frank Schopphoff (ADFC) während einer Radtour mit Ehefrau Ulla und Enkelkind Paul (9) an der Autobahnauffahrt in Hünger. Entlang der Landstraße verläuft der Bergische Panoramaradweg. Wer an dieser Stelle einen Schlenker in Richtung Höhrath machen möchte, muss die Straße überqueren. "Und das ist teilweise sehr gefährlich, hier müsste man sofort handeln", findet Frank Schopphoff. Eine Sofortmaßnahme könne zum Beispiel das Aufstellen eines Hinweisschildes sein.

Foto: Jürgen Moll

Die Sicherheit für Radfahrer in Wermelskirchen erhöhen, Gefahrenstellen erkennen und beheben sowie die Ausschilderung und Führung verbessern - das waren die Hauptthemen, über die bei einem Info-Treffen des ADFC-Ortsvereins Wermelskirchen am Mittwochabend diskutiert wurde. "Wir dürfen die Balkantrasse nicht isoliert sehen. Sie ist Bestandteil eines großen Radwegenetzes in Nordrhein-Westfalen", betonte Frank Schopphoff, Vorsitzender des Ortsvereins.

Bis vor einigen Jahren war es fast unvorstellbar, dass das Bergische Land einmal für Fahrradfahrer erschlossen würde. Doch durch den Ausbau der ehemaligen Bahntrassen ist dies tatsächlich gelungen. Und immer mehr Lücken werden geschlossen. Zuletzt wurde der Durchstich nach Leverkusen eröffnet, und auch in Hilgen steht der Umbau kurz bevor. Nur das Stadtgebiet in Wermelskirchen ist und bleibt das Nadelöhr im Radwegenetz.

"Wir treffen bei unseren Fahrten immer wieder Radfahrer aus Köln, die bei der Durchquerung der Stadt den Anschluss zur Trasse suchen", berichtete Schopphoff. Zudem haben ADFC-Mitglieder auf ihren Touren viele Gefahrenpunkte in Wermelskirchen ausgemacht, dokumentiert und mit Fotos belegt. Schopphoff nannte als Beispiele die Überquerung am Autohaus Lambeck, den Abzweig von der Straße in Richtung Hünger nach Höhrath oder die versteckte Zufahrt zur Balkantrasse im Bereich der Sparkasse an der Berliner Straße. "Das sind alles Gefahrenpunkte, die mit einfachen Mitteln entschärft werden könnten", meinte Schopphoff.

Oftmals könnten ganz einfache Maßnahmen helfen. Schopphoff nannte ein Beispiel aus Köln: "Auf der Hohenzollernbrücke gab es einen Rad- und einen Fußweg. Da die Fußgänger nicht auf den Radweg achteten, kam es immer wieder zu Problemen. Nun ist der Radweg abgeschafft, es gibt einen Fußweg, der für Radfahrer freigegeben ist. Rücksicht ist nun für alle Pflicht - und es klappt viel besser."

Solche einfachen Lösungen sieht der ADFC auch für Wermelskirchen. Im Herbst wird die Beschilderung für ein "Knotenpunkt-System" installiert. Alle Knoten sind nummeriert, an jedem Punkt kann sich der Radfahrer für eine Route entscheiden. "Ein tolles System, dass die Attraktivität der Fahrradrouten steigert. Das müssen wir unterstützen. Es darf nicht sein, dass die Radfahrer in der Stadt hängen bleiben, dass die Durchfahrt eine gefährliche Sache ist und dass irgendwann die Radfahrer gar nicht mehr kommen", sagte Schopphoff.

Harald Drescher, Leiter des städtischen Tiefbauamtes, sagte eine Prüfung aller ADFC-Vorschläge zu. "Es ist im Bergischen immer noch eine Mentalitätsfrage", sagte Drescher und fügte an: "Viele unserer Probleme gibt es in Köln, Münster oder in Holland gar nicht. Da nimmt man viel mehr Rücksicht auf Radfahrer."

(wsb)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort