Wermelskirchen Abschiebung – Dudas leben mit dieser Ungewissheit

Wermelskirchen · Petitionsausschuss des Landtages hat noch keine Empfehlung über die Zukunft des Familienvaters ausgesprochen.

Die Familie Duda muss weiter mit der Ungewissheit leben, dass möglicherweise der Familienvater Mehmet Duda abgeschoben wird. Bei der eineinhalbstündigen Anhörung am Dienstag im Landtag vor drei Vertretern des Petitionsausschusses konnten Ausländerbehörde wie auch die Petenten, also Vertreter der evangelischen Kirchengemeinde Hilgen-Neuenhaus, sowie auch die Familie selbst ihre Position und Situation darlegen.

Dorothea Hoffrogge, Vorsitzende des Presbyteriums und Initiatorin der Petition: "Wir wissen nicht, wie das Ergebnis aussehen wird." Denn: Nach Abschluss der nichtöffentlichen Anhörung wurden die Vertreter der Ausländerbehörde noch einmal in den Raum gebeten. Eine Entscheidung wurde aber den Petenten nicht mitgeteilt.

Hoffrogge ist seit Dienstagabend in Kontakt mit dem Sprecher des Gremiums. "Es ist keine Tendenz zu erkennen", sagte sie gestern im Gespräch mit dieser Zeitung. Sie geht derzeit davon aus, dass die drei Politiker das Thema noch einmal in den Petitionsausschuss tragen werden, wo dann eine Empfehlung ausgesprochen wird. Dann könnte sich noch länger hinziehen. "Klar ist aber: Der Petitionsausschuss ist nicht weisungsbefugt. Die Entscheidung trifft letztlich immer die Ausländerbehörde. Aber ich kenne keinen Fall, in dem eine Ausländerbehörde nicht der Empfehlung gefolgt ist."

Der Rheinisch-Bergische Kreis (Ausländerbehörde) hielt sich gestern "bedeckt". Kreissprecherin Birgit Bär: "Das ist eine Sache des Petitionsausschusses." Sie ergänzte aber: "Der Kreis hat noch keine abschließende Entscheidung nach der Anhörung getroffen, wie mit dem Fall Duda umgegangen wird." Mehmet Dudas Aufenthalt in Wermelskirchen ist bis zum 20. November befristet.

Letztlich hat Dorothea Hoffrogge doch noch die Hoffnung, dass sich die Anhörung "positiv auf die Empfehlung des Petitionsausschusses" auswirken werde. "Ich weiß schon, dass die Verurteilung wegen schwerer Körperverletzung aus dem Jahre 2007 schwerwiegend ist." Und sie wisse auch, dass letztlich das Ausländeramt aus Neutralitätsgründen die Ausweisung umsetzen müsse. "Aber der Familienvater Mehmet Duda hat inzwischen eine positive Prognose. Das hat auch der Bewährungshelfer bescheinigt. Duda hat sich nichts mehr zu Schulden kommen lassen, sein langjähriger Arbeitgeber beurteilt seine Persönlichkeit positiv."

Ob in den nächsten Tagen dennoch ein Signal aus der Landeshauptstadt kommen wird, ließ Hoffrogge offen. Sie hält jedenfalls Kontakt zum Gremium-Sprecher.

(RP)
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