Wermelskirchen Abriss-Baulärm nervt die Anwohner

Wermelskirchen · In der kommenden Woche beginnen die Bauarbeiten für den Neubaukomplex an der Kölner Straße. Der Abriss der Häuser läuft weitestgehend nach Plan. Die Anwohner brauchen starke Nerven – sie klagen über Staub und Lärm.

 Anwohner Peter Manger bekommt die Abrissarbeiten in der Kölner Straße täglich hautnah von seinem Grundstück aus mit. In dem Gebäude wurde ein Grundwasserbrunnen entdeckt, der erhalten werden soll.

Anwohner Peter Manger bekommt die Abrissarbeiten in der Kölner Straße täglich hautnah von seinem Grundstück aus mit. In dem Gebäude wurde ein Grundwasserbrunnen entdeckt, der erhalten werden soll.

Foto: Wotzlaw

In der kommenden Woche beginnen die Bauarbeiten für den Neubaukomplex an der Kölner Straße. Der Abriss der Häuser läuft weitestgehend nach Plan. Die Anwohner brauchen starke Nerven — sie klagen über Staub und Lärm.

Stück für Stück trägt ein gewaltiger Abrissbagger den Dachstuhl des ehemaligen Juweliergeschäfts Hackländer in der Kölner Straße ab. Ein Wasserstrahl hält den Staub in Bann. Baggerfahrer Sebastian Morsmann muss Millimeterarbeit leisten. "In dem Gebäude befindet sich ein intakter Grundwasserbrunnen", berichtet der Baumaschinist. "Verkehr und Fußgänger dürfen nicht gefährdet werden. Wir müssen äußerst vorsichtig sein."

Seit ein paar Wochen werden die beiden alten bergischen Häuser abgerissen. "Wir liegen gut im Zeitplan", sagte Rolf Körschgen vom Wermelskirchener Bauunternehmen "Hoch3", das in den kommenden eineinhalb Jahren auf dem Areal ein modernes Wohn- und Geschäftshaus baut. In der kommenden Woche soll mit dem Neubau gestartet werden. Der Tiefbau werde drei bis vier Wochen in Anspruch nehmen, dann müssten noch Schutzmaßnahmen für die beiden Nebenhäuser getroffen werden. Mit dem Hochbau werde voraussichtlich Mitte Juli begonnen. Damit das Geschehen auf der Kölner Straße so wenig wie möglich beeinträchtigt wird, arbeiten sich die Bagger von der hinteren Grundstücksgrenze zur Straßenfront vor.

Die Anwohner der Abrisshäuser brauchen derzeit starke Nerven. Über Staub und Lärm klagen Rita und Peter Manger, Inhaber von "Groß Uhren". Auch einen Wasserschaden hat das Ehepaar zu beklagen. "Da die Hauswand nach dem scheibchenweisen Abriss des Fachwerkhauses nicht abgedichtet war, ist uns das Wasser in die Keller-Innenwand gelaufen", sagt Peter Manger. Besonders ärgerlich sei, dass der Keller erst im vergangenen Jahr renoviert worden sei. "Der Wasserschaden ist sofort begutachtet worden. Das Bauunternehmen ist sehr kooperativ", betont der 64-Jährige. Die Hauswand sei inzwischen aber mit einer Plane abgedichtet worden.

Auch das Uhren-Geschäft seiner Frau werde durch die Abrissarbeiten beeinträchtigt. "Der ganze Werktisch ist zugestaubt", sagt Rita Manger. Der Staub komme teilweise durch die geschlossenen Fenster. Reparaturarbeiten könne die 61-Jährige deshalb nur am Abend vornehmen, wenn die Bauarbeiter Feierabend hätten. Immer wieder komme es durch die Abrissarbeiten zu Erschütterungen. "Ein mulmiges Gefühl hat man da schon", sagt das Ehepaar. "Aber es nützt nichts. Wir haben Verständnis für die Bauarbeiten", sagt Peter Manger. Wenngleich er sich gewünscht hätte, dass der bergische Charakter der Gebäude erhalten bleibe.

Auch die Familie Schmeiter ist von den Abrissarbeiten an der Kölner Straße betroffen. "Ich hatte anfangs schon Bedenken", sagt Magdalena Schmeiter, die seit Jahrzehnten in der Kölner Straße wohnt. "Aber das Bauunternehmen hat mich beruhigt, gesagt, dass unsere Hauswand beim Abriss des Nachbarhauses mit mehreren Pfeilern gestützt wird", sagt die 76-Jährige, die mit Mann, Tochter Jaqueline und deren beiden Kindern in dem Haus wohnt. Die Schmeiters können derzeit nur lüften, wenn die Bagger stillstehen. "Und für die Kinder ist es derzeit schwierig, sich bei dem Lärm auf die Hausaufgaben zu konzentrieren", sagt Jaqueline Schmeiter.

(RP/ac)
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