Wermelskirchen Abenteuer im Baltikum

Wermelskirchen · Hans-Werner und Christiane Bauss machten eine außergewöhnliche Urlaubsreise: 14 Tage auf zwei Motorrädern durch Polen, Litauen und Weißrussland. Reizvolle Natur, Alleen, viele Seen – für beide ein Traum.

Konventioneller Urlaub, Pauschalreise, 14 Tage Strand – das ist nichts für Hans-Werner Bauss und seine Frau Christiane. „Ich habe noch nie eine Urlaubsreise gebucht“, sagt der 51-jährige Motorsportler aus dem im beschaulichen Ketzberg in Dabringhausen. Den Reiseleiter mit Regenschirm vorneweg, den hasst der mehrmalige Welt- und Europameister. Er informiert sich lieber im Vorfeld einer Tour über Land und Leute, um auf eigene Faust die Welt zu entdecken.

Zurück ist das Paar von einer abenteuerlichen Motorradreise: Polen, Litauen, Weißrussland. Bauss ist Abenteurer pur, hat 50 Länder der Erde auf fast allen Kontinenten bereist: „Man muss die Einstellung haben, dass nicht alles glatt geht. Dann kann man auch niemanden verantwortlich machen.“

Mit Pkw und Anhänger ging’s bis Posen in Mittelpolen. Von dort machten sich beide auf Richtung Ostsee zur Pommerschen Seenplatte, dann nach Danzig, runter nach Masuren, kurz vor Lettland in einer Schleife durch Litauen nach Weißrussland und zurück nach Polen.

Die Ausrüstung war spartanisch: Wenig Gepäck, kaum Verpflegung. So absolvierten beide innerhalb von 14 Tagen 3000 Kilometer auf ihren Rädern – inclusive einiger unfreiwilliger Pannenstopps, die den Bergischen aber intensive und nette Kontakte zu Einheimischen bescherten. „Es war sehr kommunikativ, wenn wir mal wieder liegen geblieben waren“, erinnert sich Christiane Bauss und lächelt. Die Menschen seien ungemein freundlich und hilfsbereit. Die Verständigung klappte bestens, schließlich spricht sie sieben Sprachen und kann kyrillische Schriftzeichen lesen. „Sie lernen, mit fremden Menschen und fremden Kulturen umzugehen“, erläutert die 48-Jährige.

Mittlerweile lieben beide das Baltikum. Reizvolle Landschaft, unberührte Natur, endlose Alleen, viele Seen, touristisch kaum erschlossen. Übernachtet wurde im Zelt, mal in einer Pension, selten im Hotel, öfters in einer Blockhütte. Urig gemütlich, von Luxus keine Spur. „In Lettland faszinierten uns vor allem die Nadelwälder“, berichtet Christiane Bauss. Da machte es fast gar nichts aus, dass das bergische Gespann aufgrund der schlechten Straßen Umwege in Kauf nehmen musste. „Da gibt’s geschotterte Waschbrettstraßen, da hat man das Gefühl, es fällt einem alles auseinander“, erzählt Bauss. Aber die Mentalität der Menschen, ihre Ausgeglichenheit und Ruhe machten ihn gelassen. „Das ist für mich ein klassischer Urlaub“, schwärmt er.

(RP)
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