Wermelskirchen 500 Besucher beim Konzert der Bergischen Symphoniker

Wermelskirchen · Wo üblicherweise Sportschuhsohlen auf dem Hallenboden quietschen und Bälle dumpf gegen die Wände prallen oder die Karnevalisten närrische Partys feiern, erfüllten am Wochenende ganz andere Klänge den Raum: Zugunsten der Wermelskirchener Musikschule konzertierten die Bergischen Symphoniker in der Dabringhausener Mehrzweckhalle. Nach Veranstalterangaben kamen 500 Besucher, nur wenige Plätze in den hinteren Reihen blieben leer.

Erstmals kamen die Bergischen Symphoniker, die von den Städten Remscheid und Solingen getragen werden, für ein Konzert über den Eschbach: Der Auftritt in Dabringhausen war eine Premiere, noch nie hatte das 65 Personen starke Orchester ein Konzert in Wermelskirchen gegeben. "Das war längst überfällig", sagten Gisela und Eberhard Linden, die sich den Symphonikern bereits seit ihrer Schulzeit, die sie in Lennep verbrachten, verbunden fühlen. "Wir sind bei fast allen Konzerten dabei."

Dass die Mehrzweckhalle naturgemäß beispielsweise in Sachen Akustik nicht die Voraussetzungen bietet, wie ein klassischer Konzertsaal, nahm das Ehepaar gerne in Kauf. "Hier gibt es keine Klimaanlage, und bei einem solchen Benefizkonzert muss man akzeptieren, dass zwischen den Sätzen der Musikstücke applaudiert wird." Aber in diesem Sinne könne die Mehrzweckhalle gerne öfters genutzt werden. Nachdem die letzten Töne erklungen waren, dauerte es etwas, aber schließlich erhoben sich nahezu alle Besucher von ihren Stühlen, um sich zwei Zugaben zu erklatschen. Somit wurde aus dem geplanten einstündigen Auftritt ein eineinhalbstündiges Konzert, in dem sich die Symphoniker als Kenner und Freunde von Pjotr Iljitsch Tschaikowski erwiesen. Mit zwei Stücken (Suite aus dem Ballett "Schwanensee" und Ouvertüre-Fantasie "Romeo und Julia") griffen die Musiker auf dessen Werk beim Konzert in Dabringhausen zurück.

Beim Konzert für Oboe und Orchester in d-Moll von Alessandro Marcello brillierte Solist Christian Leschowski an der Oboe, was das Publikum mit begeistertem Applaus honorierte. "Das war sehr toll und sehr transparent gespielt", zeigte sich Isabel Wieland von der Musikschule und vom Symphonieorchester der Musikgemeinde Wermelskirchen sehr angetan.

Leider fehlten im Publikum, das hauptsächlich aus Zuhörern in gesetzterem Alter bestand, bis auf wenige Ausnahmen die Kinder und Jugendlichen, die in der Musikschule unterrichtet werden. Für sie wäre der Konzertbesuch sicherlich ein kräftiger Motivationsschub gewesen, zeigen doch die Bergischen Symphoniker, was eine fundierte musikalische Ausbildung für Möglichkeiten eröffnet.

(sng)
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