Wermelskirchen "5 vor 12"-Auftritt im Bistro in Wohnzimmer-Atmosphäre

Wermelskirchen · Vor zehn Jahren trat die Band "5 vor 12" mehrfach auf der Kirmesbühne der Katt auf und erlebte dort einige Höhen und Tiefen. Mal stand die Kölner Formation vor Hunderten Menschen, die das Konzert frenetisch feierten. Ein anderes Mal bestand bei Platzregen das Publikum gerade aus drei Personen. Daran kann sich Gabriele Wolters-Lukassek gut erinnern, sie lernte die deutschsprachige Rockmusik von "5 vor 12" damals kennen und lieben. Sie gehörte denn auch zu den 35 Besuchern, die "5 vor 12" im Bistro der Katt erlebte: "Das ist gute Musik, ich bin ein Fan. Tolle Atmosphäre heute."

"5 vor 12"-Sänger Sven Caßebaum sah das wohl ähnlich, denn er stellte fest: "Wir sind viel zu selten hier gewesen in den letzten Jahren." Ein Grund dafür dürfte sein, dass Caßemann vor fünf Jahren eine ausgiebige US-Reise unternahm. Dabei machte er auch Aufnahmen in Tonstudios in Nashville und Tennesse, wo einst Elvis Presley, eines von Caßemanns Vorbildern, wirkte.

Auf ihrer aktuellen "FolkHertz"-Tour kleiden die fünf Musiker von "5 vor 12" die Stücke ihrer ersten beiden Studioalben in ein Gewand, das akustische Instrumente ohne Technik-Schnick-Schnack prägen. Gerade Akkordeonklänge drücken den Arrangements einen eigenen Stempel auf. In der Katt fehlten die bekanntesten Stücke der Band "Nach Hause", "Sommer", "Du bist Gold", "Gegengift" oder "Wo schläfst du" nicht. Das Konzept der "Unplugged"-Konzerte ist nicht neu, für viele Musiker ein probates Mittel, ein Konzert ohne hohe Produktionskosten zu spielen - für "5 vor 12" ein maßgeschneiderter Anzug, weil die energiegeladene Authentizität der Musiker unmittelbar wirkt: Da wurde der Auftritt im Bistro Katt beinahe ein Wohnzimmerkonzert.

Eigens aus Fulda waren Rosi und Michael Wachter zum Konzert angereist: "Wir verfolgen das Schaffen der Band seit mehr als zehn Jahren. Die Musiker können was und haben sichtlich Spaß." Das Ehepaar erholte sich bei einem Live-Musik-Wochenende - am nächsten Morgen ging es weiter nach Bonn.

Bistro Katt-Wirt Jens Koriandt will die "Musik-Flamme" im Bistro nicht erlöschen lassen: "Einmal im Monat mache ich ein Konzert - mehr geht nicht, weil sich die Termine zu sehr überschneiden und wir uns in Wermelskirchen sonst gegenseitig die Leute wegnehmen." Für den Sommer plant der gebürtige Hamburger einen "großen Wurf": Dann wird es zur Fußball-Weltmeisterschaft bei allen Deutschlandspielen ein Public-Viewing an der Katt geben. Dabei spielt vor und nach dem Spiel sowie in der Pause eine Band, die für Stimmung sorgt.

(sng)
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