Wermelskirchen 4,3 Mio. Euro für bezahlbaren Wohnraum

Wermelskirchen · Der Bauverein errichtet einen neuen Wohnkomplex an der Ecke Wielstraße/Breslauer Straße. 19 Wohnungen entstehen für Senioren und auch Familien mit Kindern – alle sind barrierefrei. Im Herbst 2014 sollen die ersten Mieter einziehen.

 Die Häuser Wielstraße 20/22 (rechts) und Breslauer straße 2/4 (links) werden im Frühjahr nach Angaben des Bauvereins abgerissen. An dieser Stelle entsteht dann ein Wohnkomplex mit 19 Wohnungen und einer Tiefgarage.

Die Häuser Wielstraße 20/22 (rechts) und Breslauer straße 2/4 (links) werden im Frühjahr nach Angaben des Bauvereins abgerissen. An dieser Stelle entsteht dann ein Wohnkomplex mit 19 Wohnungen und einer Tiefgarage.

Foto: Dörner

Der Bauverein errichtet einen neuen Wohnkomplex an der Ecke Wielstraße/Breslauer Straße. 19 Wohnungen entstehen für Senioren und auch Familien mit Kindern — alle sind barrierefrei. Im Herbst 2014 sollen die ersten Mieter einziehen.

Bezahlbaren Wohnraum zu finden, ist heutzutage oftmals schwierig. In vielen Fällen gestaltet sich die Suche nach einer Wohnung schwierig, die Mietpreise sind happig. Der Bauverein Wermelskirchen setzt sich dafür ein, dass Menschen in Wermelskirchen eine Wohnung zu bezahlbaren Preisen beziehen können. Dafür investiert er eine Menge Geld: Für rund 4,3 Millionen Euro soll ein neuer Wohnkomplex an der Ecke Wielstraße/Breslauer Straße entstehen, wie Vorstandsmitglied Ulrich Mahlkow in der jüngsten Sitzung des Seniorenbeirats berichtete.

Der Zeitplan für den Bau steht: Im Frühjahr sollen die beiden jetzigen Häuser (Wielstraße 20/22 und Breslauer Straße 2/4) abgerissen werden, anschließend beginnt der Neubau eines Komplexes mit 19 Wohnungen und einer Tiefgarage. Eine Sanierung der Häuser kam nicht infrage. "Das wäre unwirtschaftlich. Vor allem die Kosten für den Umbau zu barrierefreiem Wohnen hätten sich nicht rentiert", erläuterte Mahlkow und fügte an: "Wir leisten damit unseren Beitrag für bezahlbaren Wohnraum in Wermelskirchen."

Neben den 19 Wohnungen (bis zu drei Zimmer groß) werden in dem Neubau auch die Geschäftsstelle des Vereins (120 Quadratmeter) sowie ein Mietercafé untergebracht. Die Wohnungen sind zwischen 47 und 79 Quadratmeter groß. Im Herbst 2014 — so lautet das Ziel des Bauvereins — sollen die ersten Mieter in ihre neuen Wohnungen einziehen. Dies könnten sowohl Senioren als auch junge Familien mit Kindern sein. "Auch Menschen mit einer Behinderung können dort wohnen", betonte Mahlkow. Ein Wohnberechtigungsschein sei nicht erforderlich, um eine der 19 neuen Wohnungen zu beziehen.

Der Bauverein bezeichnet den neuen Wohnkomplex als "Wielquartier". Nach dem Vorbild einer Bielefelder Wohnungsgesellschaft wird der Quartiersgedanke weiter vorangetrieben. "Es wird ein Wohnen mit Service", erläuterte Mahlkow. Bedeutet: Der Bauverein kooperiere mit einem Sozialen Dienst, der zunächst ein Netzwerk ehrenamtlicher Betreuungsarbeit für hilfsbedürftige Menschen initiiert und koordiniert. "Und wenn das Ehrenamt an seine Grenzen stößt, setzt der Soziale Dienst an und erbringt dann professionelle Dienstleistungen, vor allem in der Pflege", sagte Mahlkow.

Im Gegensatz zum herkömmlichen betreuten Wohnen werde aber keine Betreuungspauschale gezahlt, sondern immer nur die Dienstleistung, die tatsächlich benötigt werde. Man biete auf diese Weise den Menschen die Möglichkeit, "selbstbestimmt zu wohnen mit Versorgungssicherheit".

Um das Wohnquartier abzuschließen, soll in einem weiteren Schritt auch an der Ecke Königsberger/Stettiner Straße ein vergleichbarer Neubau entstehen. Zudem habe der Verein laut Mahlkow ein rund 9000 Quadratmeter großes Grundstück an der ehemaligen Gaststätte "Grüner Baum" in Tente erworben. "Mit einem dortigen Neubau möchten wir unsere Visionen vervollständigen", sagte er. Zunächst werde man sich aber ausschließlich auf das nun anstehende Bauprojekt an der Ecke Wielstraße/Breslauer Straße konzentrieren. Mahlkow: "Wir wollen unsere Erfahrungen sammeln und dann sehen, was man beim nächsten Projekt besser machen kann."

(RP)
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