Wermelskirchen 31 Strafzettel - Park-Chaos vor der Kirmes
Wermelskirchen · Trotz des seit Sonntag geltenden absoluten Halteverbots parkten gestern Morgen viele Autos auf dem Loches-Platz. Unbekannte hatten ein Absperrgitter zur Seite gestellt. Als die ersten Kirmes-Schausteller kamen, wurde es richtig eng.
Rudolf Kreuz musste sich gestern Morgen lange Zeit gedulden, bevor er sein Kirmes-Fahrgeschäft "Crazy Carpet" auf dem oberen Loches-Platz aufbauen konnte. Der Grund: Auf der ihm zugewiesenen Fläche parkten zwei Autos, von den Fahrern fehlte jede Spur. "Wir kommen seit 2001 zur Kirmes nach Wermelskirchen. In diesem Jahr sind wir erstmals am Montag angereist. Jetzt müssen wir warten, bis es weitergeht", sagte Kreuz, der aus Euskirchen angereist war. Eine Stunde musste er warten, bis er mit dem Aufbau beginnen konnte.
Mehr als 30 Fahrzeuge sorgten gestern Morgen für Chaos auf dem Parkplatz. Seit Sonntagabend gilt dort absolutes Halteverbot, damit die Kirmes-Schausteller ihre Stände und Fahrgeschäfte aufbauen können. Das Problem: Unbekannte hatten gestern Morgen ein Absperrgitter zur Seite gestellt, so dass die Zufahrt vorübergehend wieder möglich war. Um 9.30 Uhr parkten mehr als 30 Fahrzeuge auf dem oberen Loches-Platz. Mitarbeiterinnen des Ordnungsamtes verteilten 31 Strafzettel. Auch als das Gitter wieder aufgestellt war, wollten weitere Autofahrer auf dem Loches-Platz parken. Immer wieder mussten die Politessen die Fahrer darauf aufmerksam machen, dass auf der Fläche absolutes Halteverbot gelte. Ordnungsamtsleiter Jürgen Hemmerich machte sich vor Ort ein Bild der Situation. "Wir haben mehrere Halteverbot-Schilder frühzeitig aufgestellt, dazu das Absperrgitter — mehr können wir nicht machen", sagte Hemmerich. In den Vorjahren hätten schon mal einige Fahrzeuge im Halteverbot gestanden, "aber so extrem wie heute war es noch nicht", sagte Hemmerich, der versuchte, mehrere Fahrzeughalter ausfindig zu machen und zu erreichen. Denn: "Abschleppen ist immer mit Kosten und Ärger verbunden — das möchten wir vermeiden", sagte Hemmerich. Er fügte aber an: "Wir können die Schausteller hier nicht mehrere Stunden warten lassen. Dann müssen wir abschleppen." Dazu kam es gestern aber nicht. Mittags parkte nur noch ein Pkw auf dem Platz, am Nachmittag hatten die Schausteller "freie Fahrt".
Viele Autofahrer reagierten verärgert und ohne Verständnis, als sie den Strafzettel an ihrem Auto entdeckten. "Ich dachte, hier darf man noch parken. Es stehen ja ganz viele Autos hier", sagte ein Autofahrer. Ein weiterer behauptete: "Die Schilder waren gerade noch nicht da. Ich werde nichts bezahlen." Eine ältere Frau dachte, der 18. August sei erst am nächsten Tag. "Hätte da Sonntag auf dem Schild gestanden, wäre es mir direkt aufgefallen." Doris Borchert war auf den Platz gefahren, weil die Zufahrt frei war. "Auf die Schilder habe ich nicht so geachtet. Es standen ja auch schon so viele Autos hier", sagte Borchert, die ihr 15-Euro-Knöllchen aber mit Humor nahm: "Das war ein teurer Rundgang durch die Stadt."
