Wermelskirchen 300 kostenfreie Parkplätze

Wermelskirchen · Über eine Brücke möchte Projektentwickler Knebes seine Geschäfte auf der heutigen Industriebrache mit dem Brückenweg verbinden. Zwei Zufahrten aufs Areal. B51n könnte eine Abbiegespur bekommen.

25 000 Quadratmeter beträgt das Areal der Industriebrache, rund 6000 Quadratmeter sollen bebaut werden, erläuterten gestern im Redaktionsgespräch die Geschäftsführer der Knebes Baugesellschaft, Peter Reintzsch und Hans-Jörg Knebes ihre Pläne. Und zwar mit einem Discounter und einem Supermarkt mit Vollsortiment inclusive Getränkemarkt. Dazwischen werden 300 Parkplätze angelegt, die an 365 Tagen kostenfrei zu nutzen sind. Die Investitionssumme für das Areal (ohne Grundstückskauf): zehn Millionen Euro.

Bis Februar 2009 läuft der Optionsvertrag, den die Knebes Projektentwicklungsgesellschaft mit der Erbengemeinschaft Schulte abgeschlossen hat. Eineinhalb Jahre hat er die Option, sein Konzept trug er nicht nur der Erbengemeinschaft vor, sondern auch dem Vorstand der Stadtverwaltung und den Fraktionen. Knebes: „Was bisher anscheinend weder der Stadt noch anderen Investoren gelang, haben wir in vielen Gesprächen über ein Dreivierteljahr geschafft.“ Und: „Die Stadt hat ihr Vorkaufsrecht verwirken lassen.“

Das wundert ihn heute umso mehr, wenn er die politische Diskussion vernimmt. Denn manche Fraktionen meinen dort etwas verwirklichen zu können, ohne Eigentümer des Grundstückes zu sein. Und ohne wirtschaftliche Grundlage.

Der Discounter an dem Abzweig B51n/L 409 hat nach den vorliegenden Plänen eine bebaute Bruttofläche von 1500 Quadratmeter (Netto-Verkaufsfläche 1000 Quadratmeter); der Supermarkt 4500 Quadratmeter (netto: 2500 Quadratmeter). Die bisherigen industriellen Gebäude werden abgerissen, die Oberfläche versiegelt. Die Pläne sehen vor, zwei Zufahrten zu schaffen. Einmal würde eine Abbiegespur von der B51n auf dem Rhombus-Gelände zur L409 gebaut, so dass man von der Landstraße auf das Gelände fahren kann; aber auch von der Remscheider Straße (heutiger Taxistand) würde eine Zufahrt geschaffen. Über eine Brücke (mit Fahrstuhl und Treppe) kommt man aus der Innenstadt aufs Gelände. „Auf diese Idee hat uns Bürgermeister Eric Weik gebracht“, so Reintzsch, obwohl auch er dagegen sei.

Der eingeschossige Discounter bekommt eine Glasfront; ebenso der Supermarkt. In dem Glasvorbau mit Terrasse könnte sich eine kleine Gastronomie ansiedeln. „So ist das keine langweilige Fassade. Das Auge bekommt einen Punkt zum Verweilen.“

Platz für den immer wieder von der Politik angesprochenen Skulpturenpark gäbe es auch – aber an anderer Stelle auf dem Areal. „Ich finde diese Diskussion über den Skulpturenpark mehr als fragwürdig. Da wird über fremdes Eigentum ein Beschluss gefasst, obwohl es keine wirtschaftliche Lösung gibt.“ Den Vorschlag des Denkmalschutzes sieht Knebes sehr kritisch: „Das packt dann kein Investor an. Dann bleibt dort eine Brache.“

(RP)
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