Wermelskirchen 25 Jahre - und ein Erfolgsmodell

Wermelskirchen · Das "Haus der Begegnung" feierte Jubiläum. Wechsel an der Spitze.

 Unten den Gästen begrüßte Hartmut Lürtzing (M.)l. Bürgermeister Rainer Bleek und den ehemaliger Bürgermeister Heinz Voetmann (r.).

Unten den Gästen begrüßte Hartmut Lürtzing (M.)l. Bürgermeister Rainer Bleek und den ehemaliger Bürgermeister Heinz Voetmann (r.).

Foto: Peter Meuter

Mit einer kleinen Träne im Knopfloch kündigte am Sonntag Hartmut Lürtzing, hauptamtlicher Mitarbeiter des "Hauses der Begegnung", seinen Abschied zum 30. Juni von der Begegnungsstätte an. Seine Nachfolgerin heißt Sonja Raschkowski und wird am 1. Juli ihre Stelle im Haus der Begegnung antreten. In der Trägerschaft der Rheinischen Gesellschaft für Innere Mission und Hilfswerk GmbH besteht das Haus 25 Jahre. Ein Grund mehr für Lürtzing, Rückblick und Ausblick zu halten.

Für den Rückblick hatte er Wermelskirchens früheren Bürgermeister (1969 - 1994) und Ehrenbürger der Stadt Wermelskirchen eingeladen. Ebenso die erste Hausmeisterin Margrit Raffelsiefen und Doris Lilischkies, Vorsitzende des Arbeitskreises und verantwortlich für die Weihnachtsfeier. Die drei erinnerten sich schmunzelnd. Heinz Voetmann hatte zur Eröffnung des Hauses 1974 höchstpersönlich Kaffee gekocht. Nach und nach beanspruchten immer mehr Sozialverbände das Haus, erinnerte er sich. Er musste sich für das Haus gegen die Meinung der Stadtverwaltung ("Broken wir nitt") durchsetzen.

Margrit Raffelsiefen wohnt im Haus und lieferte bei Bedarf stets Stühle aus ihrem Wohnzimmer. Im Gegensatz zu heute stellten die Senioren damals keine großen Ansprüche, sagte sie. Heute "wollen sie beschäftigt werden". Doris Lilischkies erzählte, dass das Haus immer voll war. Teilweise fanden sich zum Kaffeetrinken bis zu 60 Personen ein, davon viele Kriegerwitwen, die nicht viel Geld hatten. Sie erinnerte sich auch mit Freuden an die Bus- und Schiffsfahrten, die Pastor Hans-Werner Bisterfeld ab 1981 organisiert hatte. Bisterfeld führte auch 1993 die gemeinsame Feier am Heiligen Abend ein. Sie begann mit 20 Personen, im letzten Jahr nahmen 50 Personen an der Feier teil. Das Haus platzte aus allen Nähten.

Um auch einen Ausblick auf die Zukunft des Hauses zu wagen, hatte Lürtzing Bürgermeister Rainer Bleek, Heidi Popko, Ansprechpartnerin für das Haus Vogelsang und damit auch für das Haus der Begegnung, sowie Gerhard Schlupek, Vorsitzender des Fördervereins eingeladen. Bleek betonte die Wichtigkeit der Seniorenarbeit. Im Zuge der eingeleiteten Haushaltssanierung sah er keine harten Zeiten auf das Haus der Begegnung zu kommen. Gleichwohl könne er sich aufgrund der knappen Anzahl geeigneter Räume gut vorstellen, dass sich das Haus auch anderen sozialen Einrichtungen öffne, wie etwa Jugendgruppen oder der türkischen Tanztruppe. Ein Schachclub und Fortbildung für Internet und Smartphones gebe es bereits. Die Menschen werden immer älter, damit werde Mobilität immer wichtiger. Die Möglichkeiten der Digitalisierung, wie etwa Skype, seien zu prüfen. Popko stellte der Zusammenarbeit mit der Stadt ein gutes Zeugnis aus. Schlupek nannte für die gute Arbeit des Fördervereins neben der Anschaffung von Pavillon-Tischen und -Zelt die Finanzierung einer neuen Geschirrspülmaschine und eines Waffeleisens. Les Searle spielte zum Abschluss sein für das Haus komponierte Stück "Begegnung im Park."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort