Wermelskirchen 2106 Gäste nutzten 2017 den Fahrradbus

Wermelskirchen · Vergangenes Jahr ging das Angebot an den Start. Der Bus mit dem Hänger pendelt zwischen Marienheide und Opladen.

 In Reih' und Glied stehen die Fahrräder auf dem Anhänger, während ihre Besitzer in dem Bus Platz nehmen. Ob schmerzende Waden, Regenschauer oder mangelnde Kondition - der Fahrradbus ist jenseits geplanter Touren manchmal die Rettung.

In Reih' und Glied stehen die Fahrräder auf dem Anhänger, während ihre Besitzer in dem Bus Platz nehmen. Ob schmerzende Waden, Regenschauer oder mangelnde Kondition - der Fahrradbus ist jenseits geplanter Touren manchmal die Rettung.

Foto: Jürgen Moll (archiv)

Die Erfahrung haben viele Radfahrer gemacht, die nicht die stählernen Waden und eine Top-Kondition haben: Sie fahren los, rollen euphorisch über die ausgebauten Trassen und stellen gegen Ende der Tour fest, dass sie den Rückweg nicht mehr schaffen. Bergische Steigungen gehen in die Beine. Aber seit vergangenem Jahr müssen sie nicht absteigen und schieben: Sie können den bergischen Fahrradbus nutzen.

Das geht ganz einfach: Das Stahlross wird auf einen Anhänger geladen, der Radler steigt in den Bus ein. Das ist auf der Strecke zwischen Marienheide bis nach Opladen möglich. Saisonstart soll am 17. März sein, in der kommenden Woche werden Neuerungen der Presse vorgestellt.

Die drei Verkehrsbetriebe RVK, Wupsi und OVAG sowie die beiden Kreise Rhein-Berg und Oberberg sind Träger dieses Angebotes. Es soll nicht nur den Tourismus fördern, sondern auch einer Verbesserung des ÖPNV-Angebots im Bergischen Land dienen. Der Bus verkehrt und hält entlang des Panoramaradwegs Balkantrasse und des Bergischen Panorama-Radwegs. Im vergangenen Jahr haben 2106 Fahrgäste den Fahrradbus in beiden Richtungen genutzt.

Der Anhänger bietet Platz für 16 Räder, auch E-Bikes werden mitgenommen. Vier Drahtesel können im Bus abgestellt werden. Es gibt auf der Strecke zehn Haltestellen - in Wermelskirchen an der RVK-Niederlassung. Im vergangenen Sommer wurde der Versuchsballon gestartet, schon nach zwei Monaten gab es eine vielversprechende Resonanz: 1480 Radfahrer nutzten den Bus an 20 Betriebstagen. Nach Saisonabschluss wurden die am stärksten genutzten Haltestellen gezählt: Ab Marienheide (137 Einsteiger) sind es der Raiffeisenplatz in Hilgen (97) und Hückeswagen (79). Die meisten der 593 Fahrgäste stiegen an der Endstation Opladen aus. Gefragter ist die Gegenrichtung: 1513 Radler zog es hinauf ins Bergische, Opladen liegt mit 965 Einsteigern vorn, gefolgt von Burscheid (104) und Pattscheid (97). Bei den Aussteigern in dieser Richtung gehört auch Wermelskirchen (194 Aussteiger) zu den beliebten Startpunkten für eine Radtour. Marienheide ist mit 596 Aussteigern der Gewinner.

Dass Radfahren auf den ehemaligen Bahntrassen immer beliebter wird, zeigen auch die jüngsten Erhebungen der Stadt Wermelskirchen. Seit Juni 2015 ist eine Fahrrad-Dauerzählstelle auf der Balkantrasse im Bereich zwischen Tente und Neuenhaus installiert. Im vergangenen Jahr wurden 108.682 Radfahrer in beiden Richtungen registriert, wobei mehr in Richtung Süden fuhren, sagt Florian Leßke, Leiter des Amtes für Stadtentwicklung. Das heißt, dass mehr Menschen in Richtung Südwesten bergab rollen, und für den Rückweg den Fahrradbus nehmen - wegen nicht unerheblicher Steigungen. Wer möchte, kann von der Hauptroute, an der der Fahrradbus hält, abweichen, um in Burscheid auf den Dhünnradweg bis nach Opladen zu fahren und dann mit dem Fahrradbus zurückzufahren. Auch andere Radstrecken docken an die Fahrradbus-Strecke an. Außerdem wurde der Fahrplan so ausgerichtet, dass die Fahrradbus-Gäste an den Bahnhöfen Opladen und Marienheide Anschluss an die Züge aus oder in Richtung Köln haben. In Kürze soll der neue Fahrplan erscheinen. Vorab kündigen die Beteiligten an, dass es an sogenannten Brückentagen aus wirtschaftlichen Gründen keinen zusätzlichen Betrieb geben wird.

(pd)
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