Wermelskirchen 150 Auftritte warten aufs tolle Dreigestirn
Wermelskirchen · Mit der Familienmesse in der katholischen Kirche St. Apollinaris am Sonntag ist die heiße Phase für die Karnevalisten eingeläutet worden. Prinzessin Katharina hat von ihrem Freund einen Heiratsantrag bekommen.
"Es ist noch besser, als wir es uns vorgestellt haben", sagt Prinz Stefan und das Strahlen in seinen Augen verrät, dass er es genauso meint. Einen Auftritt-Marathon hat das Dabringhausener Dreigestirn seit Anfang Januar schon hinter sich gebracht. Die richtig heiße Phase beginnt für die Tollitäten jedoch erst jetzt. Bis Aschermittwoch werden sie insgesamt rund 150 Auftritte hinter sich gebracht haben. "Für uns ist das aber zum Glück nicht so stressig. Durch die lange Session verteilen sich die Termine recht gut", ist Prinzessin Katharina erleichtert.
Auf der Bühne sind sie inzwischen vollkommen routiniert und wissen dennoch bei jedem Auftritt das Publikum zu begeistern und mitzureißen. "Wir machen uns da keinen Kopf mehr, sondern machen einfach unser Ding auf der Bühne. Am schlimmsten ist für mich aber immer noch das Alaaf-Rufen, da muss man immer recht spontan sein und sich merken, auf wen oder was man gerade ausrufen kann", verrät Bauer Christian.
Ihre Sessionslieder stecken nicht nur bei jedem Auftritt das Publikum an, auch das Dreigestirn hat sich an den Liedern noch nicht sattgehört. "Ich hätte ja gedacht, dass wir die Lieder irgendwann einfach nicht mehr hören können, aber sobald es losgeht, bin ich wieder voll drin und es macht einfach nur Spaß", freut sich die Prinzessin. Sie musste sich erst daran gewöhnen, dass sie am Wochenende stets einen rot-weißen Schatten hinter sich hat. "Ein Altstadtgardist ist immer in der Nähe, trägt meine Sachen oder begleitet mich bis zur Toilette", verrät Katharina. Auch wenn sie oft von zahlreichen Männern umgeben ist, fühlt sie sich stets gut aufgehoben. Privat hat die Prinzessin auch ihren Prinzen gefunden. Freund Florian Büngen machte ihr vor knapp zwei Wochen einen Heiratsantrag, ganz ohne große Bühne und Publikum. Nicht nur er ist als Kommandant des Grunewalder Tanzkorps voll im Karneval involviert, auch die Frauen und Kinder von Prinz und Bauer ziehen bei der Grunewalder Begleitgarde mit.
"Durch die vielen Auftritte ist man zu Hause bei vielen Dingen derzeit außen vor. Da ist es umso wichtiger, dass man das Verständnis und den Rückhalt der Familie hat", betont Bauer Christian. Wuselig wird es im Hause Haasbach nur, wenn alle vier gleichzeitig aus dem Haus müssen. Prinz Stefan zieht unterdessen den Hut vor den Karnevalisten, die das Dreigestirn unterstützen. "Das ist Wahnsinn, wie viel Zeit einige in den Karneval investieren. Zu jedem Termin kommt eine ansehnliche Truppe von Grunewaldern und Altstadtgardisten mit. Das ist schon toll", lobt er die Begleitgarden.
Neben den Auftritten stehen für die Begleitgarden schließlich auch noch weitere Aktivitäten im Terminkalender. Von Wagenbau für den Rosenmontagszug bis hin zum Training für die großen Auftritte reicht der Terminkalender der Grunewalder. Trotzdem finden alle noch Zeit, "ihr" Dreigestirn zu den Auftritten zu begleiten.
Ein absolutes Highlight war bisher der Auftritt beim Pfarrkarneval in Grunewald. "Das war wie ein Heimspiel mit einer ganz tollen Stimmung", schwärmt Prinz Stefan. Jetzt freut sich das Dreigestirn aber auch auf die kleineren Auftritte in Kindergärten und Altenheimen. "Ein weiterer Höhepunkt wird sicherlich auch Altweiber als der Tag schlechthin mit über 20 Auftritten", vermutet der Prinz. Ganz besonders ist für alle Tollitäten ein Auftritt im Kölner Karneval. Wie jedes Jahr durften auch Prinz Stefan, Prinzessin Katharina und Bauer Christian auf dem Schiff der KD Samstagnacht auf dem Rhein auftreten und wurden von 1300 Jecken bejubelt. Trotz der ausgelassenen Feier am Samstagabend ruft Sonntagmorgen wieder die Pflicht: Pünktlich um 9.30 Uhr saßen alle Jecken in der karnevalistischen Messe in Grunewald. "Wenn wir am nächsten Morgen so frühe Termine haben, dann wird spätestens ab Mitternacht nur noch Wasser getrunken, sonst halten wir das nicht durch", verrät Prinz Stefan seine Tricks.
