Wermelskirchen 12.55 Uhr: Finsternis in Wermelskirchen
Wermelskirchen · Hochgespülte Gullideckel, überflutete Straßen – die Feuerwehr war im Dauereinsatz. Abends schien wieder die Sonne.
Hochgespülte Gullideckel, überflutete Straßen — die Feuerwehr war im Dauereinsatz. Abends schien wieder die Sonne.
Nach der Sommerhitze folgte Donnerstagmittag das Unwetter — um 12.55 Uhr wurde es in Wermelskirchen stockduster — so finster, dass die Autos nur mit Scheinwerfern fahren konnten. Der Gewitterregen hat im gesamten Rheinisch-Bergischen Kreis Schäden angerichtet. Etliche Straßen wurden überflutet, Keller liefen voll, Bäume wurden entwurzelt. Besonders schwer betroffen im Kreis waren die Städte Bergisch Gladbach, Overath, Rösrath, Odenthal und Kürten. Auch in Wermelskirchen richtete der Gewitterregen Schäden an. Siebenmal musste die Feuerwehr ausrücken. Bis 15.30 Uhr registrierte die Polizei im Kreis insgesamt 74 Einsätze. Ab 14.45 Uhr entspannte sich die Lage wieder.
In Wermelskirchen Preyersmühle stand ein Wohnhaus unter Wasser. Eine Ampel an der Dellmannstraße/Grüne Straße fiel wegen des Gewitters aus. In der Grüne Straße wurden mehrere Gullideckel hochgespült. In Eipringhausen stand Donnerstagnachmittag gegen 14.30 Uhr die Fahrbahn einen Meter tief unter Wasser. Die Feuerwehr kämpfte eine Stunde gegen die Wassermassen an der Eipringhauser Mühle. Einige Fahrzeuge fuhren nach Aussagen der Feuerwehr wegen der Kurvenlage ungebremst in die Wassermassen hinein, bevor die Straße durch zwei Busse provisorisch gesperrt werden konnte. Mehrere Autos wurden beschädigt.
Die Wermelskirchener Feuerwehr pumpte das Wasser mit zwei Elektropumpen ab. "Als die Straße mehr und mehr frei wurde, war eine tragbare Spritze im Einsatz", sagte Ingo Mueller, stellvertretender Leiter der Feuerwehr.
Die Anwohner Heiderose und Bernd Olschewski regelten zunächst den Verkehr, leiteten die Autofahrer an den Wassermassen vorbei. "Ich habe plötzlich aus dem Fenster gesehen und bemerkt, dass sich das Wasser auf einmal sammelte", berichtet Andrea Olschewski. "Autos fuhren ungebremst in das Wasser.
Das Wasser ist uns durch die vorbeifahrenden Autos in den Hof und in den Flur geschwappt", berichten die Anwohner, die Donnerstagnachmittag Schutt und Schlamm vom Hof fegten. Wie hoch der Schaden ist, sei noch unklar.
Donnerstagabend dann wieder ein komplett anderes Bild. Von überfluteten Straßen und vollgelaufenen Kellern war nichts mehr zu sehen. Um 18 Uhr schlenderten bei strahlendem Sonnenschein und fast wolkenfreiem Himmel wieder viele Wermelskirchener durch die Innenstadt, saßen im Eiscafé oder in Biergärten und konnten den Abend richtig genießen.