Wegberg Zirkusspaß im blau-gelben Sternenzelt

Wegberg · Eindrucksvoll und unterhaltsam präsentierten die Grundschüler ihr in der Projektwoche erlerntes artistisches und humoristisches Können. Beim Publikum verursachten die Auftritte Nervenkitzel und strapazierte Lachmuskeln.

 Die Clowns sollen die Manege fegen, haben aber wenig Lust dazu. Immerhin lassen sich die Besen auch prima als Gitarren zweckentfremden. Rockstar zu spielen, macht halt einfach mehr Spaß.

Die Clowns sollen die Manege fegen, haben aber wenig Lust dazu. Immerhin lassen sich die Besen auch prima als Gitarren zweckentfremden. Rockstar zu spielen, macht halt einfach mehr Spaß.

Foto: Jürgen Laaser

Es war ein Einmarsch, der wahren Zirkusstars gebührt: "Wir bitten um Applaus, Applaus, Applaus!", rief Zirkusdirektor David Selle vom "Circus Tausendtraum" in schöner blauer Uniformjacke und das Publikum reagierte.

In ihren Gruppen als Fakire, Zauberer, Artisten, Akrobaten, Jongleure und Clowns kamen die 70 Schülerinnen und Schüler der Klassen 1a, 2a und 3a der Erich Kästner Schule nacheinander in das blau-gelbe Sternenzelt. Und die mehr als 300 Zuschauer hießen sie mit enthusiastischem Klatschen willkommen.

Bevor sie zeigen konnten, was sie innerhalb einer Projektwoche in je einer täglichen Übungsstunde gelernt hatten, bat Selle eine Beinahe-Kollegin in die Manege: "Sie ist keine Zirkusdirektorin, aber die Grundschule kommt ihr vielleicht manchmal wie ein großer Zirkus vor!" Gemeint war Schulleiterin Helene Neumann, die sich keinen schöneren Ort als die Erich Kästner Schule für den Projektzirkus vorstellen konnte. Ihr Dank galt Eltern für fleißige Mitarbeit, Lehrerkollegium, OGS-Mitarbeitern, Hausmeisterei und Sekretariat.

Ebenso hatte Stellvertretender Schulleiter Rudolf Neumann, der für die Hauptlogistik verantwortlich war, mit Engagement und Flexibilität dazu beigetragen, das Projekt durchführen zu können. Andererseits hätten sie mit den Zirkus-Mitarbeitern witzige und begeisternde Kollegen kennengelernt, sagte sie. Die Kinder hätten bei den Proben erfahren, dass sie Geduld brauchen, immer wieder probieren müssen und gesehen, dass sie selbst und die anderen etwas können. "Ihr seid in dieser Woche zusammengewachsen", stellte sie in Richtung bunt kostümierter Schülerschar anerkennend fest.

Für einen umwerfenden Stimmungsrahmen sorgten im Weiteren David Selle und Projektleiter und Trainer Jonas Bahrenberg. "Wegberger Gelächter", Oh-, Ah- und Boah-ey-Ausrufe (später angeleitet von Dirk, der "Stimmungskanone des Nachmittags") sowie Klatsch- und Jubelbeiträge testeten sie mit den Zuschauern. So traten die jungen Akteure optimistisch ins Scheinwerferlicht der Manege und erhielten jeweils großen Zuspruch. Bei der Clownsparty hatten die Rotnasen den ersten Preis "Manege fegen" gewonnen - was nicht wirklich gut bei ihnen ankam.

"Wasser marsch" hieß es bei den Bodenakrobaten, die, auf Leitern stehend, das aufgeheizte Publikum mit Wasser abkühlten, eine vierstöckige Menschenpyramide bildeten oder eine furiose Leiter-Formation bildeten.

Unter schwierigen Bedingungen mussten drei "Gärtner" das Blumenbeet pflegen - ein "Rocker" riss die Blütenköpfe herunter, die allerdings mithilfe von grünem Zauber wieder aufblühten und eine Versöhnung aller mit sich brachte.

Es jagte während der Vorstellung am Samstagnachmittag, die eine von insgesamt sechs war, eine Sensation die nächste. Lucy etwa, "Die Frau mit der stärksten Puste der Welt", blies mit ihrer fünfköpfigen Luftschlange einen Ballon auf. Damit die vier Mitschüler und Oma Lucy dichthielten, bekamen sie Ohrstöpsel und Schnuller verpasst. So hielt die Verbindung zwischen ihnen in Form von Schlauch-Abschnitten dem Luftstrom stand.

Gekonnte Einlagen boten die Tausendtraum-Artisten zwischen den Beiträgen der Nachwuchskräfte, welche zudem mit verbundenen Augen als Hexen über ein Seil balancierten, als Fakire für Nervenkitzel sorgten oder ihr Gleichgewicht auf Bällen hielten.

(cole)
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