Wegberg Wirbel um neue Küche für Grundschule

Wegberg · Die Offene Ganztagsschule Arsbeck ist für 50 Betreuungskinder ausgelegt. Tatsächlich werden dort 121 Kinder betreut. Seit fünf Jahren setzt sich die Schulleiterin für den Ausbau der Küche ein. Bald soll das "Provisorium" ein Ende haben.

 54 500 Euro sind im Haushaltsentwurf 2014 für die Erweiterung der Grundschule Arsbeck vorgesehen. Die CDU beantragte, diese Position mit einem Sperrvermerk zu versehen.

54 500 Euro sind im Haushaltsentwurf 2014 für die Erweiterung der Grundschule Arsbeck vorgesehen. Die CDU beantragte, diese Position mit einem Sperrvermerk zu versehen.

Foto: Jürgen Laaser

Aufregung an der Katholischen Grundschule Arsbeck: Für die Erweiterung der Küche der Offenen Ganztagsschule stand ursprünglich ein Betrag von 54 500 Euro im Haushaltsentwurf 2014 der Stadt Wegberg. Auf Antrag der CDU soll der Rat diese Position vor Verabschiedung des Haushalts am Dienstag, 8. April, mit einem Sperrvermerk versehen. Die Schulleitung informierte darüber die Eltern, die befürchten, dass ihre Kinder nicht mehr am offenen Ganztagsunterricht teilnehmen können. Doch soweit wird es wohl nicht kommen.

121 Schüler nehmen zurzeit in Arsbeck an der Offenen Ganztagsschule teil. Die Offene Ganztagsschule orientiert sich überwiegend an der klassischen Unterrichtsstruktur der Halbtagsschule und bietet nach dem Unterricht ein zusätzliches, freiwilliges Nachmittagsprogramm. Schulleiterin Gisela Unland bezeichnet die Zahl von 121 Schülern — im nächsten Schuljahr sollen es sogar 140 sein — schon länger als "Provisorium", weil der Offene Ganztag und damit auch die vorhandene Küche an der Katholischen Grundschule Arsbeck nur für 50 Betreuungskinder ausgelegt ist. Seit 2009 weist Unland die Stadt regelmäßig darauf hin, dass die Erweiterung der Küche aus ihrer Sicht dringend notwendig ist, weil die Arbeitsbedingungen unzumutbar seien und es zu wenig Ablagefläche, zu wenig Stauraum und zu wenig Vorratsraum für frische Produkte gebe.

Durch den Antrag der CDU, den die Schulleiterin als Zuschauerin während der Sitzung des Finanzausschusses im Rathaus erlebte, sah sie die Gefahr, dass die Erweiterung der Küche erneut in weite Ferne rückt, weil sie von Politik und Verwaltung nicht als vordringlich eingestuft werden könnte. In einem Schreiben an die Eltern teilte die Schulleiterin nach der Sitzung mit: "Da unsere OGS und damit auch die Küche nur für 50 Betreuungskinder ausgelegt ist, werde ich mich nach der Ratsentscheidung leider gezwungen sehen, die Anzahl der Kinder in der OGS entsprechend stark zu reduzieren."

Um die Wogen zu glätten, kam es in dieser Woche zu einem Gespräch mit Vertretern von Schule, Stadt und Eltern. Dabei stellte die Stadt laut Kämmerin Christine Karneth den Baubeginn zur Erweiterung der Küche für die zweite Jahreshälfte 2014 in Aussicht, selbst wenn der Stadtrat, wie von der CDU beantragt, einen Sperrvermerk beschließen sollte. Karneth: "Ein Sperrvermerk bedeutet ja nicht, dass eine Maßnahme nicht umgesetzt werden kann." Ein Sperrvermerk sei ein Mittel der Politik, sich ein Mitspracherecht zu sichern. Karneth kündigte an, dass die Verwaltung der Politik für die nächste Sitzung des Ausschusses für Städtebau, Umwelt und Verkehr am 6. Mai Pläne zur Erweiterung der Küche an der Grundschule Arsbeck vorlegen wird. Die Kämmerin stellte aber auch klar, dass die Küche keinesfalls schon während der Sommerferien, sondern erst in der zweiten Jahreshälfte 2014 erweitert werden könne.

Diese Lösung ist aus Sicht von Schulleiterin Gisela Unland ein guter Weg. Niemand müsse fürchten, aus der Offenen Ganztagsschule ausgeschlossen zu werden — solange der Baubeginn absehbar sei. Unland: "Wenn man fünf Jahre lang mit einem Provisorium gelebt hat, kommt es auf drei, vier Monate nicht mehr an."

(RP)
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