Dorfversammlung im Jugendheim Wildenrather setzen sich für ihren Ort ein

Wildenrath · Sieben Initiatoren fragen nach Anregungen, um die Lebenssituation im Ort zu verbessern. In neun Gruppen können alle mitwirken.

 Die Mitglieder des Arbeitskreises Wildenrath haben sich zusammengetan, um rund um die Kirche St. Johann Baptist im Ortskern von Wildenrath etwas Neues auf die Beine zu stellen.

Die Mitglieder des Arbeitskreises Wildenrath haben sich zusammengetan, um rund um die Kirche St. Johann Baptist im Ortskern von Wildenrath etwas Neues auf die Beine zu stellen.

Foto: Michael Heckers

Die Mitglieder des Arbeitskreises Wildenrath erklärten in der Dorfversammlung im Jugendheim, dass sie weder ein Dorfausschuss noch der Ortsausschuss St. Johannes Baptist seien. Vielmehr taten sie sich zusammen, um im Ort etwas Neues auf die Beine zu stellen. Sie wollten etwas bewegen und den Weg für einen Dorfausschuss, falls dieser gewünscht ist, vorbereiten und möglichst gut abstecken. Die sieben engagierten Initiatoren hatten im Januar dieses Jahres eine Umfrage an die 600 Haushalte ausgegeben. Davon erhielten sie 70 Bögen ausgefüllt zurück und damit eine Rückmeldung dazu, welche Vorschläge für eine Verbesserung der Lebenssituation für wichtig erachtet werden. Ebenso brachten die Wildenrather eigene Anregungen ein.

„Hundert Prozent der Befragten wollen einen Dorfausschuss“, berichtete Christoph Beenen, „und von 30, die uns aktiv unterstützen wollen, haben wir die Kontaktdaten.“ Die Teilnehmer hätten alle aufgeführten Punkte wie Brauchtum fördern, ein Sprachrohr gegenüber Dritten zu sein oder den Ort attraktiver zu gestalten als sehr wichtig erachtet. Zusätzliche eigene Ideen waren beispielsweise ein Jugendtreff, Spielmobil, Müllsammelaktionen, verbesserte Infrastruktur oder Angebote für Senioren. In einem nächsten Schritt hatte der Arbeitskreis überlegt, neun Arbeitsgruppen zu benennen, in denen sich die Einwohner ihren Interessen entsprechend engagieren können. Dies sind Jugend und Kinder, Erscheinungsbild und Sauberkeit, Senioren, Infrastruktur, Natur- und Umweltschutz, gemeinsame Freizeitaktivitäten, Kommunikation und Information sowie Organisation „Dorfausschuss“ inklusive der Klärung der Rechtsform und der damit verbundenen Tätigkeiten. Auch geht es um Projektförderung. Die Gruppe, die sich um das Ortsbild kümmern will, hat als einzige bereits Mitglieder, war zu erfahren. So sind darin sieben um Jürgen van Kan aktiv, die zudem bereits ein Gespräch mit der Stadt zu Haftpflicht- und Unfallversicherung geführt haben. Die besondere Projektförderung stellte darüber hinaus Stefan Schreiber vor. Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft bezuschusse unter dem Titel „3. Orte – Häuser für Kultur und Begegnung im ländlichen Raum“ entsprechende Maßnahmen vor Ort. So könnte im Jugendheim eine Begegnungsstätte mit Internet-Café oder kleiner Kneipe entstehen. Zuschüsse von bis zu 50.000 Euro werden darüber vergeben, wobei es einen Eigenanteil von 20 Prozent geben würde. Der Abgabeschluss für eine Bewerbung ist der 30. April.

Zukünftig seien die Mitglieder des Arbeitskreises bereit, mit Tat und Rat weiter zur Seite zu stehen, sagten sie. Beispielsweise könnten sie das Geschehen steuern und die Kommunikation übernehmen. Bei den knapp 60 Anwesenden trafen ihre Vorschläge auf viel positive Resonanz. Man einigte sich darauf, innerhalb der Gruppen je einen Ansprechpartner zu wählen. „Das Ziel ist es, alles möglichst transparent zu machen“, betonte Stefan Schreiber, „wir denken, dass erste Ergebnisse Anfang Mai bei der nächsten Dorfversammlung präsentiert werden können.“

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