Wildenrath Kreativ mit Ton und Holz gestalten

Wildenrath · Im Atelier „Pottenbacker“ haben Kinder, Jugendliche und Erwachsene seit Ende September die Möglichkeit, eigene Ideen oder Anregungen von Töpferin Kerstin Schreiber handwerklich umzusetzen.

 In dem neuen Wildenrather Atelier „Pottenbacker“ leitet Kerstin Schreiber (Mitte) Töpferkurse.

In dem neuen Wildenrather Atelier „Pottenbacker“ leitet Kerstin Schreiber (Mitte) Töpferkurse.

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

Die zu Beginn auf dem Tisch liegenden Gegenstände zeugen noch von den Arbeiten, die zuvor die Kinder und Jugendlichen in ihrem einstündigen Kurs durchgeführt hatten. Zentral steht ein Körbchen, in dem sich größere Ausstechformen befinden. Mit ihnen hatte der Nachwuchs Teile für Windspiele aus Ton ausgestochen. Dabei ließen sie sich von fertigen Exemplaren anregen, die Töpferin und Kursleiterin Kerstin Schreiber in dem gemütlichen Raum für interessierte Käufer vorhält. Nach den Kindern kommen am Nachmittag vier Frauen, um ihrer Phantasie beim Töpfern freien Lauf zu lassen. Kerstin Schreiber eröffnete Atelier und Werkraum „Pottenbacker“ Ende September und freut sich bereits über einigen Zuspruch.

Für die Hausherrin ist der erfolgreiche Start der Kurse ein weiterer Schritt dahin, sich möglichst viel in ihrem Lehrberuf betätigen zu können. Ganz aktuell hat sie die Zusage der Volkshochschule bekommen, in Jülich einen Kurs durchführen zu können. „Seit ein paar Jahren leite ich auch Töpferkurse im Offenen Ganztag der Grundschulen in Wildenrath und Arsbeck“, erzählt sie, bevor der Frauenkurs losgeht, „dort gebe ich bestimmte Themen vor.“ So stellen sie dort Adventsteller zur Weihnachtszeit oder im Sommer Eistüten her.

Gebürtig aus Thüringen, erlernte sie von 1990 bis 1993 das Töpfern als Beruf. So ist ihr Gesellenstück – auf der Scheibe gedrehtes, hochwertiges Gebrauchsgeschirr – ebenso im Raum ausgestellt. Vor fünf Jahren zogen die Schreibers her und verfügen somit über viel Platz. Da Bedarf nach Töpferkursen da war, richteten sie die Räumlichkeit in liebevoller Kleinarbeit her. „In den Töpferkursen geht es nur ums Kneten und den freien Aufbau von Ton“, betont sie. Die zwei Kurse, die bereits laufen, finden in ähnlicher Personen-Konstellation seit dem 20. November eine Fortsetzung. Gerne würde Kerstin Schreiber zusätzlich Kreativkurse anbieten. Das Erstellen hübscher Glückswächter – aus Ton und gestalteten Balkenstücken bestehende Stelen für Terrasse oder Haustür – sind ebenso denkbar wie die Handwerkskunst des Bücherfaltens, mit der Motive wie Kürbis, Herz oder Schriftzug auf den Seitenkanten entstehen. „Es können auch Gruppen herkommen, sich den Raum mieten und etwas nebenbei herstellen, was sie mit nach Hause nehmen können“, führt Kerstin Schreiber weiter aus, „auch bei der Einrichtung weiterer Kurse bin ich flexibel.“

Die vier Frauen des Nachmittagskurses begeben sich für zwei Stunden an ihre Werke. Es werden Weihnachtsbäume geformt, geglättet und mit viel Geduld dekorative Muster hinein geritzt. Das Formen ebenmäßiger Schalen oder Verzieren einer tellerförmigen Uhr sind weitere handwerkliche Arbeiten, denen sich die vier widmen. Mehrere Büchlein mit Fotos liefern dabei Ideen. „Ich finde das Arbeiten mit Ton schön und mache es schon seit ein paar Jahren“, berichtet Silvia Kamchen. Sie plant, ein größeres Windlicht herzustellen.

Tischnachbarin Edith Rowntree hat bereits selbst Kurse gegeben und Produkte verkauft. Zur Bearbeitung des Materials hat sie eine kleine Ausstattung an Hilfswerkzeugen mitgebracht. Sie alle vereint die Faszination, die von der Verarbeitung des erdigen Materials ausgeht: Den Ton aufzubauen und dann mit Händen, Schwamm oder anderen Gegenständen zu glätten. Alles kann mit eingefärbtem Ton bemalt werden. Im Brennofen werden die Stücke bei circa 900 Grad Celsius gebacken. Nach Auftragen einer Glasur geht es zum zweiten Brand bei mindestens 1000 Grad Celsius in den Ofen.

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