Bunt geschmückt Wildenrath feiert 900. Geburtstag

WILDENRATH · Der ganze Ort war mit bunten Fahnen und bemalten Holzbrettern feierlich geschmückt. Es war ein Festwochenende, an dem die örtliche Gemeinschaft in den Mittelpunkt gerückt wurde.

 Sascha Jetten, Theo van Kan und Kurt Brass vom Organisationsteam an der Spitze des Arbeitskreises „900-Jahr-Feier” schauten sich am Sonntag mit Bürgermeister Michael Stock historische Fotos aus dem Ort an.

Sascha Jetten, Theo van Kan und Kurt Brass vom Organisationsteam an der Spitze des Arbeitskreises „900-Jahr-Feier” schauten sich am Sonntag mit Bürgermeister Michael Stock historische Fotos aus dem Ort an.

Foto: Nicole Peters

Die Vorbereitungen für die 900-Jahr-Feier reichten anderthalb Jahre zurück: Alle Wildenrather Vereine, der Kindergarten, die Grundschule, die Lebenshilfe, Naturschutzstation, Feuerwehr und der Ortsausschuss der Kirchengemeinde hatten sich in einem Arbeitskreis eingebracht. „Für dieses Jubiläum sind alle zusammengerückt“, erklärte Theo van Kan bei der Festveranstaltung in der Mehrzweckhalle zur Begrüßung. Er war mit Sascha Jetten und Kurt Brass im Organisationsteam an der Spitze des Arbeitskreises aktiv.

Rund 150 Gäste hieß Theo van Kan nach der Festmesse willkommen, darunter Bürgermeister Michael Stock, Amtsvorgängerin Hedwig Klein sowie Vertreter aus Verwaltung, Stadtrat, Kirche, Schulen, Kindergarten, Vereinen und Geldinstituten. „Am 30. September 1118 wurde unsere Wildenrather Kirche zum ersten Mal urkundliche erwähnt“, legte er die Hintergründe dar, „die Kirche Wildenrath wurde damals durch Graf Gerhard dem Georgsstift in Wassenberg übertragen.“ Somit muss es den Ort Wildenrath da bereits gegeben haben, sagte er. Ehemals sei Wildenrath ein kleines, unbedeutendes, durch Landwirtschaft und Christentum geprägtes Dörflein mit einer kleinen Holzkirche als Mittelpunkt gewesen. Schule, Handwerk, Geschäfte oder später die Getränkefabrik und ein Militärflugplatz siedelten sich an.

Zurzeit gibt es von ehemals vier Gastwirtschaften noch eine, die Schule ist Teilstandort der KGS Arsbeck und das Flugplatzgelände hat sich in ein Industriegebiet mit vielen Arbeitsplätzen entwickelt, zählte Theo van Kan einige Änderungen auf. „Die Nahversorgung und Lebensqualität vor Ort zu stärken, sind gewaltige Aufgaben für die Zukunft“, betonte er. Mit Blick auf die Kirche wies Theo van Kan darauf hin, dass der Ort ab 1118 bis 1802 von Priestern des Georgsstifts in Wassenberg betreut wurde. 2013 wurde die Pfarre St. Johannes Baptist aufgelöst und mit neun weiteren in der Pfarre St. Martin Wegberg fusioniert.

Begeistert davon, wie Wildenrath für das Fest geschmückt worden war, zeigte sich Michael Stock. Das Festwochenende sei ein tolles Beispiel von Zusammenarbeit und Gemeinschaft – wenn man frühzeitig zusammen redet, komme ein ganz tolles Fest heraus, stellte er beeindruckt fest. Pfarrer Franz Xaver Huu Duc Tran verwies auf die großen Anstrengungen, die es gebraucht hatte, das Dorf mit seinen Einrichtungen im Laufe der Jahrhunderte zu bewahren. Den Pfarrpatron Johannes der Täufer bezeichnete er als „Tür- und Perspektivenöffner“. Und der ehemalige Pfarrer Klaus Buyel wünschte der Festgemeinde Frieden und rüttelte sie mit engagierten Worten auf.

Karl Küppers vom Historischen Verein Wegberg unternahm mit Fotos einen Streifzug durch die Jahre und den Ort mit seinen vielfältigen Sehenswürdigkeiten, Vereinen und der Kirche. Der heutige Kirchenbau war 1967 fertiggestellt worden, der 27 Meter hohe Turm stammt jedoch noch von 1894.

Unterstützt wurde das Fest von den Sponsoren Kreissparkasse, Volksbank und NEW. Es startete am Samstag mit einem Musikabend, den die Bruderschaft organisierte und der sehr gut besucht war. Der Sonntag ging mit einem großen Dorffest auf dem Platz vor der Mehrzweckhalle weiter. An vielen Ständen informierten die örtlich Engagierten über ihre Arbeit und boten Aktionen an. Musik, Sport und Theater trugen Kinder und Jugendlichen mit Betreuern bei.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort