Wegberg Wie Frauen einen Mörder suchen

Wegberg · Das Musical "Acht Frauen" führte der Projektkurs "Musical" am Wegberger Maximilian-Kolbe-Gymnasium auf. Die jungen Darstellerinnen überzeugten, vor allem auch mit ihren gesanglichen Leistungen. Dafür gab es viel Applaus.

 Wer ist der Mörder? Acht Frauen verhören sich gegenseitig - Zickereien nicht ausgeschlossen. Der Projektkurs "Musical" am Maximilian-Kolbe-Gymnasium führte das Stück "Acht Frauen" auf.

Wer ist der Mörder? Acht Frauen verhören sich gegenseitig - Zickereien nicht ausgeschlossen. Der Projektkurs "Musical" am Maximilian-Kolbe-Gymnasium führte das Stück "Acht Frauen" auf.

Foto: JÜRGEN LAASER

"Herr Hergert in seinem Element." Das Foto, das in der Pause zu sehen ist, zeigt den Musiklehrer des Wegberger Maximilian-Kolbe-Gymnasiums, eben Alexander Hergert, am Klavier. In einem Musical ist die Musik nun mal ein zentrales Element. Für die Musik bekamen Hergert und die Schülerinnen besonders viel Applaus. "Acht Frauen", so lautet der Titel des Musicals, das der Projektkurs "Musical" der Jahrgangsstufe 11 der Schule an zwei Abenden im Pädagogischen Zentrum aufgeführt hat.

Die Kulisse wirkt verstaubt. Irgendwie glaubt sich der Betrachter Jahrzehnte zurückversetzt. Eine alte Stehlampe mit exorbitantem Lampenschirm, Tapete, die echtes Uraltmuster zeigt, eine Häkeldecke, die auf dem Tisch liegt und alter Möbelschick - schon beim Thema Requisiten hatten sich die Schüler mächtig ins Zeug gelegt, um den Stil eines alten Herrenhauses auf der Bühne herzurichten. Und dann waren da die Songs - alle übrigens in französischer Sprache gesungen. Unterm Strich eine reife Leistung der Schülerinnen.

Acht Frauen - irgendwann in der 1950er Jahren, irgendwo in Frankreich. Suzon studiert in England und reist fürs Weihnachtsfest nach Hause. Ihre Mutter Gaby begleitet sie in das Haus der Familie, das abgelegen liegt. Dort sind Suzons Schwester Catherine, Großmutter Mamy, die Köchin Madame Chanel und Tante Augustine sowie das Hausmädchen Louise. Hinzukommt auch Pierette, ebenfalls eine Tante. Einzig Suszons Vater Marcel taucht bei ihrer Ankunft nicht auf - er kann es auch nicht, denn er wird tot aufgefunden. Er, der beruflich in letzter Zeit weniger erfolgreich ist, liegt im Bett, mit einem Messer im Rücken. Die Polizei muss her. Doch sämtliche Versuche, die Polizei zu rufen, scheitern, denn: Das Telefonkabel ist durchtrennt, dazu springt das Auto nicht an. Die Frauen machen sich nun selbst auf die spannende Suche nach dem Mörder.

Was nun beginnt, sind gegenseitige Verhöre. Schnell wird klar: Jede der Frauen hatte ein Mordmotiv. Die Stimmung kocht ins Unermessliche hoch. Es ist am Ende die junge Catherine, die die verfahrene Situation letztlich aufklärt, denn sie hat mit ihrem Vater den Mord inszeniert.

Den jungen Darstellerinnen gelingt zwar sehr überzeugend die Präsentation des durchaus schwierigen Stoffs, auch gesanglich boten die Kolbe-Schülerinnen eine großartige Leistung. Wäre da nicht das kleine akustische Problem gewesen: Beim Gesang setzten die Schülerinnen auf Mikrofone, nicht aber bei den Dialogen, die teilweise nur schwer bis in die hintersten Reihen vordrangen.

Und dann gab es da noch die pfiffige Einlage in der Pause, als der Projektkurs Fotos aus den Proben zeigte. Zu sehen war da der eingangs beschriebene "Herr Hergert in seinem Element" oder eben auch, wie man eine Theaterohrfeige gibt. Die Fotos ließen darauf schließen, dass der Spaß im Vordergrund stand.

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