Umweltkampagne im Kreis Heinsberg Bus und Bahn fahren für das Klima

Kreis Heinsberg · Mit einer Umweltkampagne zur Europäischen Mobilitätswoche wollen WestVerkehr und Aachener  Verkehrsverbund zum Klimaschutz beitragen. Aus jedem verkauften Ticket fließen 10 Cent in die Pflanzung neuer Bäume.

 Die Geschäftsführer von WestVerkehr und AVV, Udo Winkens und Hans-Peter Geulen (v. li.) werben für die Umweltkampagne zur Europäischen Mobilitätswoche.

Die Geschäftsführer von WestVerkehr und AVV, Udo Winkens und Hans-Peter Geulen (v. li.) werben für die Umweltkampagne zur Europäischen Mobilitätswoche.

Foto: Gabi Laue

Während der Europäischen Mobilitätswoche von Sonntag, 16. September, bis zum 22. September fließen zehn Cent von jedem für Bus und Bahn verkauften Einzel-, Vier-Fahrten- oder Tages-Ticket in die Pflanzung neuer Bäume zwischen Aachen und Düren. „Mache dich zum Klimaretter“ appellieren die Verkehrsunternehmen in der Region Aachen-Heinsberg-Düren an die Menschen. Sie wollen mit der Umweltkampagne etwas für das Klima tun und gleichzeitig für verstärkte Nutzung des Öffentlichen Personennahverkehrs werben.

„In der Mobilitätswoche nutzen wir die Gelegenheit, auf unseren Beitrag zum Klimaschutz aufmerksam zu machen“, sagte Udo Winkens, Geschäftsführer der WestVerkehr, bei der Präsentation der Kampagne in der Geilenkirchener Zentrale. Hans-Peter Geulen, Geschäftsführer des Aachener Verkehrsverbundes (AVV), unterstrich, man wolle den Nahverkehr in den Vordergrund rücken. „Klimawandel und -schutz und Luftreinhaltepläne in den Städten sind in der politischen Diskussion, und der Klimawandel betrifft auch unsere Region.“ Da biete der Nahverkehr eine echte Alternative: „Die Stärkung des Personennahverkehrs ist aus unserer Sicht alternativlos.“ Der ÖPNV sei ein wichtiger Teil der Lösung des Feinstaubproblems.

Mit Bus und Bahn ist jeder klimafreundlicher unterwegs“, stellte Geulen fest und untermauerte das mit Zahlen: Eine Fahrt mit dem Bus erzeuge 65 Gramm weniger CO2 als die mit dem Pkw. Mit der Bahn erreiche man das vier- oder achtfache weniger an Schadstoffausstoß. Mit den Kommunen im Verbundsystem sei man im Gespräch, wo Bäume gepflanzt werden könnten und zu welchem Preis. Ausgehend von der üblichen Nutzung haben die acht Verkehrsbetriebe im Verbund hochgerechnet, was die Aktion bringen könnte. „Wir verkaufen 100.000 bis 150.000 Tickets pro Woche und würden uns freuen, wenn die Zahl übertroffen würde“, sagte Hans-Peter Geulen. „Wir animieren auch Kunden, die sich sonst nicht für den Nahverkehr interessieren, das mal auszuprobieren.“ AVV-Pressesprecher Markus Vogten rechnet nach Gesprächen mit den Städten Heinsberg und Geilenkirchen mit Kosten von 300 bis 500 Euro pro Baum. Wichtig seien neue Bäume zum Beispiel „für Eschweiler oder Düren, wo Fahrverbote drohen“, weniger für Heimbach oder Monschau, wo es genug Wald gibt. „Wir wollen auch das Bewusstsein dafür schärfen, dass Busfahren Schadstoffe spart“, fügte er an.

Udo Winkens nannte zwei Beispiele moderner Verfahren, mit denen die West aktiven Klimaschutz betreibt. Das RIBAS-System unterstütze Fahrer beim wirtschaftlichen Fahren. Signale in Rot, Gelb und Grün zeigen an, ob sich der Fahrstil negativ auswirkt, ein akustisches Signal pfeift den Fahrer zurück, wenn er zu viel Gas gibt. „Im Testbetrieb sparen wir etwa acht Prozent Kraftstoff“, zog Winkens eine erste Bilanz. „Bei 1,4 Millionen Liter Diesel jährlich lassen sich 113.000 Liter einsparen, wenn alle 90 Fahrzeuge der Flotte mit dem System ausgestattet sind. Das spart 300 Tonnen CO2 pro Jahr.“ Eine Öldialyse ermöglicht bis zu vierfache Verwendung von Motoröl, was bei der West 4320 Liter pro Jahr weniger ausmacht.

Wer verfolgen will, wie sich die Zehn-Cent-Kasse für die Bäume füllt, kann unter www.avv.de/Klima sehen, wie virtuell ein Baum wächst.

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