Pflegeberatung in Wegberg Wer seine Rechte kennt, kann gut entscheiden

Wegberg · Die Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB) für den Kreis Heinsberg berät Menschen mit Handicap und deren Angehörige in allen wichtigen Fragen. Nun lädt sie zu einem Vortrag in Wegberg ein.

 Gemeinsam Hürden nehmen: Die Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB) für den Kreis Heinsberg ist Ansprechpartner für Menschen mit Behinderung und chronisch Kranke.

Gemeinsam Hürden nehmen: Die Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB) für den Kreis Heinsberg ist Ansprechpartner für Menschen mit Behinderung und chronisch Kranke.

Foto: dpa/Daniel Maurer

Die Inklusion von Menschen mit einer Behinderung erhält einen immer höheren Stellenwert in unserer Gesellschaft. Niemand soll ausgeschlossen sein, denn eine Teilhabe ist für jeden (über-)lebenswichtig. Auch der Gesetzgeber hat dies erkannt: Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) fördert auf der Grundlage des Bundesteilhabegesetztes die Schaffung unabhängiger Beratungsstellen. Dazu gehört die Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung – kurz EUTB – für den Kreis Heinsberg.

Kann ich einen Pflegegrad beantragen? Wie stelle ich einen solchen Antrag? Welche Entlastungen gibt es für Angehörige? Fragen wie diese treibt viele Betroffene oder deren Familienmitglieder um. Aus diesem Grund lädt die EUTB am Mittwoch, 17. November, von 15 bis 17 Uhr zu einem informativen Vortrag von Gerda Hermes von der Pflegeberatungsstelle des Kreises Heinsberg ein. Die kostenlose Veranstaltung findet im Inklusions-Treff der Wegberger Höfe, einem Wohnprojekt der Katharina Kasper ViaNobis GmbH, an der Beecker Straße 81 in Wegberg statt. Die EUTB bittet um vorherige Anmeldung, telefonisch unter 02433 93 999 36 oder per E-Mail an kontakt@eutb-hs.de. In lockerer Atmosphäre können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der anschließenden Gesprächsrunde Ihre Fragen zum Thema Pflege stellen. Sollten Fragen offen bleiben, besteht die Möglichkeit, persönliche Folgetermine bei den Beratungsstellen zu vereinbaren. Vor Ort gilt die 3G-Regelung.

Die EUTB hat es sich zur Aufgabe gemacht, möglichst viele Menschen mit Einschränkungen zu erreichen und über ihre Rechte und mögliche Ansprüche zu informieren. „Nur wer umfassend informiert ist, kann selbständig Entscheidungen treffen“, sagt EUTB-Berater Simon Jansen. „Wir beraten alle Menschen, die eine Behinderung haben oder davon bedroht sind, chronisch Kranke sowie deren Angehörige.“ Die Zielgruppe ist Jansen zufolge breit gefächert: Dazu gehören könnten zum Beispiel auch Nachbarn von Betroffenen, die sich Sorgen machen würden. Durch verschiedene Veranstaltungsformate sollen diese Personengruppen die Möglichkeit erhalten, sich regelmäßig zu bestimmten Themen, Leistungen, Ansprüchen und Rechten umfassend zu informieren. Referentinnen und Referenten aus unterschiedlichen Fachgebieten geben dazu im Rahmen kurzweiliger Vorträge Einblicke in ihre Arbeit und stehen anschießend in lockerer Atmosphäre für Fragen zur Verfügung.

Seit nun zwei Jahren berät die EUTB Menschen mit Behinderung oder deren Angehörige zu allen Fragen der Rehabilitation und Teilhabe. Die Beratung erfolgt auf der Grundlage der individuellen Lebenssituation der Ratsuchenden und richtet sich einzig nach den persönlichen Bedarfen und Fragestellungen jedes Einzelnen. „Bis heute haben wir rund 450 Beratungsgespräche geführt“, sagt Simon Jansen. Die ein halbes Jahr nach Gründung der EUTB einsetzende Corona-Pandemie habe allerdings dazu geführt, „dass wir in unserer Öffentlichkeitsarbeit sehr stark eingeschränkt waren“. Nun seien neue Veranstaltungsreihen in Vorbereitung, Anregungen und Vorschläge erwünscht, so Jansen.

Eine wichtige Besonderheit der EUTB stellt die sogenannte Peer-Beratung dar. Das bedeutet, in der Beratungsstelle arbeiten Menschen mit und ohne Behinderung hauptamtlich und ehrenamtlich zusammen und tragen so zu einer ganzheitlichen Beratung auf Augenhöhe bei. Die Beratung ist kostenlos und inhaltlich unabhängig von Trägern, die Leistungen bezahlen. Sie erfolgt ergänzend zur Beratung anderer Stellen. Die Beraterinnen und Berater sind nur den Ratsuchenden verpflichtet und behandeln alle Anfragen vertraulich.

Die EUTB für den Kreis Heinsberg wird umgesetzt durch einen Trägerverbund, bestehend aus dem Caritasverband für den Kreis Heinsberg, der Lebenshilfe Heinsberg e.V. und der Katharina Kasper ViaNobis GmbH. Die Beratung wird finanziert vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales.

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