Angebot des Hundesportvereins DVG MV Wegberg 1981 Crossdogging fordert Mensch und Hund

Wegberg · Die Übungen aus Hundesportarten wie Agility, Rally Obedience oder Longieren werden zu einem unterhaltsamen Mix kombiniert. Damit sorgt Crossdogging nicht nur bei den Tieren für körperliche und geistige Auslastung.

 Australian Shepherd Lara verharrt nach dem Passieren von Flatterbändern, während sich Halterin Ute Schürger selber sportlich betätigt.

Australian Shepherd Lara verharrt nach dem Passieren von Flatterbändern, während sich Halterin Ute Schürger selber sportlich betätigt.

Foto: Nicole Peters

Die Menschen, die sich an diesem Tag auf dem Gelände des Hundesportvereins DVG MV Wegberg 1981 treffen, kennen sich bereits seit mehreren Jahren: Bisher waren sie vor allem in der Hundesportart Rally Obedience mit Trainerin Claudia Vollmers aktiv – bis sie Anfang dieses Jahres die neue Beschäftigungsart Crossdogging kennenlernten und sie diese auch einmal durchführen wollten.

Entsprechend sind jetzt erneut fünf Stationen wie für eine Art Zirkeltraining auf der ganzen Fläche verteilt aufgebaut. Es gilt für die Teams aus Mensch und Hund, an jeder Station in zwei Minuten möglichst viele Durchgänge zu absolvieren, für die es Punkte gibt.

Da die Aufgaben beim Crossdogging jedes Mal anders aussehen, erläutert Claudia Vollmers zunächst den Ablauf an den einzelnen Stationen. Die Übungen sind den verschiedenen Hundesportarten wie Agility, Rally Obedience, Apportieren oder Longieren entnommen. So gilt es zunächst für den Hund, zwei Hürden zu überspringen und unter einer durchzurobben, bevor das Tier, über alle Hindernisse springend, zum Hundeführer zurückläuft. Es handelt sich hier um Elemente der Sportart Agility, erläutert sie.

Fußarbeit ist Ziel der dahinter liegenden Strecke: Auf Kommando führt der Hund halbe oder ganze Drehungen aus und weicht Frauchen oder Herrchen nicht von der Seite. Danach gilt es, dass der Vierbeiner außen um einen kleinen Longierkreis läuft, dabei einen Tunnel durchläuft und durch einen Reifen springt – Longieren und Distanzarbeit spielen hier eine wichtige Rolle.

Um das Apportieren geht es danach, indem ein Apportel geholt und in eine Kiste gelegt wird. Und zum Schluss stehen das Gewöhnen an Flatterbänder und Durchlaufen durch einen Vorhang im Mittelpunkt, bevor der Hund sich unter einen Sonnenschirm legt und seinem Menschen bei vier Liegestützen oder Kniebeugen zusieht. „Die Aufgaben kann man bei körperlichen Einschränkungen auch ein bisschen leichter machen“, betont Claudia Vollmers. „Die Hunde, die heute dabei sind, sind sehr erfahrene Hunde, die sehr gut im Gehorsam stehen. Deshalb sind es schwierigere Übungen.“ Dabei mache diese neue Sportart sehr viel Spaß. Das Rennen und Springen beanspruche die Tiere körperlich und der Wechsel zwischen den Sportarten fordere sie geistig heraus. „Man lernt die Fähigkeiten seines Hundes kennen“, beschreibt sie weitere Merkmale des Crossdogging.

„Jeder hat Schwächen und Stärken, wobei manche echte Allrounder sind.“ Wichtige Eigenschaften der Hunde sind dabei Sozialverträglichkeit, dass sie die Grundkommandos wie „Bleib!“ kennen oder sogar eine Grundausbildung durchlaufen haben. Auch Gäste sind im Wegberger Hundesportverein willkommen – sie können vorbeikommen oder mit dem Verein Kontakt aufnehmen.

Auf dem Übungsplatz haben sich inzwischen zwei Mannschaften mit je zwei Mensch-Hund-Teams zusammengefunden. So spornt etwa Dennis (12) seinen Weißen Schäferhund Django zu guten Leistungen an. Sie beide und Dennis’ Mutter sind zusammen mit Ute Schürger und deren Australian Shepherd Lara, die ebenfalls sehr bewegungsfreudig ist, unterwegs.

In der anderen Mannschaft treten Hilde Joachims mit dem blonden Labrador Stella und Leonie Jauch mit ihrem braunen Labrador Paula konzentriert zum spielerischen Wettstreit an. Während ein Team die Übung durchführt, schreibt das andere die erreichten Punkte auf.

Sowohl den Hunden als auch den Menschen ist der Spaß anzumerken. Die Erfahrung der Tiere spielt eine Rolle, wenn es etwa um ganze Körperdrehungen, den Wechsel der Köperseite hinter dem Rücken passierend, beim Laufen um den abgesteckten Kreis oder souveränen Umgang mit irritierenden Bestandteilen wie Flatterbändern, Vorhang oder Sonnenschirm geht. Ebenso bieten die Übungen den tierischen Teilnehmern Gelegenheiten, im Ansatz vorhandene Fertigkeiten wie das Apportieren weiter zu trainieren.

„Es können auch Übungen zum Gehorsam mit Fahrrädern oder welche zum Stöbern eingebaute werden“, erzählt die Trainerin. Gewinnerin des gerade abgeschlossenen Durchgangs ist übrigens die braune Labradorhündin Paula – deren Besitzerin nimmt freudig einen Kauknochen entgegen, den das Tier den Tag darauf bekommen soll.

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