Wegberg Wegberger fordern stärkere Polizeipräsenz

Wegberg · Eine ständig besetzte Wache gibt es nicht mehr, die Polizei hat weniger Streifenwagen als früher: Das subjektive Sicherheitsgefühl leidet stark.

 Viele Bürger wünschen sich den "guten alten Schutzmann" zurück. Doch das Land muss sparen - beim Personal und bei der Ausstattung.

Viele Bürger wünschen sich den "guten alten Schutzmann" zurück. Doch das Land muss sparen - beim Personal und bei der Ausstattung.

Foto: Tack (Archiv)

Der Wunsch nach mehr Polizeipräsenz ist in Wegberg allgegenwärtig. Nachdem unbekannte Täter mehrfach in ihren Wegberger Office-Shop an der Venloer Straße in Harbeck eingebrochen waren, wandte sich Gudrun Keuler mit ihrer Forderung nach mehr Polizeipräsenz an Landrat Stephan Pusch in seiner Funktion als Polizeichef. Weil er ihr aber keine Hoffnung machen konnte, startete Gudrun Keuler mit viel Aufwand eine eigene Initiative: Bürger sollten sich zusammenschließen, um einen privaten Sicherheitsdienst zu finanzieren, der für mehr Sicherheit auf Wegbergs Straßen sorgen solle. Doch ihr Vorhaben scheiterte.

Jetzt meldet sich die Werbegemeinschaft Wegberg zu Wort: Angesichts zahlreicher Einbrüche und dreister Diebstähle bitten die Wegberger Unternehmern in einem offenen Brief Bürgermeister Michael Stock, für mehr Sicherheit in seiner Stadt zu sorgen. Längst hat das Thema Sicherheit auch die Politik erreicht: Die FDP im Kreis Heinsberg warnt: Für den Kreis Heinsberg soll sich bis zum Jahr 2018 die Zahl der Polizeifahrzeuge von 68 auf 63 verringern, wobei der Polizei im Kreis Heinsberg im Jahr 2010 noch 76 Fahrzeuge zur Verfügung standen. Das könnte nach Ansicht der Liberalen dazu führen, dass das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürger noch mehr leidet.

In jüngster Zeit ist die Frage der Sicherheit der Bürger vor Straftaten und die Polizeipräsenz in Teilen des Kreises Gegenstand der öffentlichen Diskussion gewesen. Bereits zuvor hatte sich der frühere Innenminister Dr. Ingo Wolf mit einer Anfrage an den Landtag gewandt. Auf seine Anfrage teilte der Innenmister mit, dass es im gesamten Land aus Einsparungsgründen zu einer flächendeckenden Verminderung der Streifenwagen kommen wird.

"Obwohl der Innenminister verspricht, dass die Reduzierung nicht zu einer Verschlechterung der polizeilichen Arbeit führt, betrachten wir die Entwicklung mit Sorge", sagen Dr. Klaus Wagner, FDP-Kreisvorsitzender und Wolfgang Strahlen, Sprecher im Kreispolizeibeirat, "es steht zu befürchten, dass sich die gefühlt ohnehin geringe Polizeipräsenz weiter verringert." Da es keine flächendeckenden Polizeiwachen mehr gebe und "der gute alte Schutzmann" ohnehin längst ausgestorben sei, wird die gefühlte Sicherheit nach Meinung der FDP immer mehr vermindert. Nicht außer Acht gelassen werden dürfe zudem die objektive Gefahrenlage, dass der Kreis Heinsberg mit seiner Grenzlage und den guten Autobahnverbindungen immer öfter Ziel schnell operierender Einbruchsbanden werde. "Dem muss die Polizei entgegenwirken können. Dazu bedarf es hoher Mobilität", heißt es vonseiten der FDP.

"Wir werden", ergänzt Stefan Lenzen, FDP-Fraktionsvorsitzender, "die Entwicklung im Kreis genau beobachten. Sollten sich zunehmend Defizite ergeben und die Landesregierung gerade bei uns im ländlichen Raum zu Lasten der Bürger an der Sicherheit sparen, werden wir das nicht hinnehmen."

(RP)
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