Info-Abend der Klaus-Buyel-Stiftung Initiative für Burundi aus vollem Herzen

Wildenrath · Seit mehr als 40 Jahren engagiert sich der pensionierte Pfarrer Klaus Buyel für Menschen in Burundi. Bei einem Info-Abend berichtete er über den Fortgang seiner Projekte – und flog danach wieder nach Afrika.

 Im Pfarrheim in Wildenrath versammelten sich viele Interessierte, um den Ausführungen zu Pfarrer Buyels Arbeit und das Leben in Burundi zu lauschen. Außerdem konnten sie Bildbände betrachten.

Im Pfarrheim in Wildenrath versammelten sich viele Interessierte, um den Ausführungen zu Pfarrer Buyels Arbeit und das Leben in Burundi zu lauschen. Außerdem konnten sie Bildbände betrachten.

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

Im Herzen Afrikas liegt Burundi, das zugleich als ärmstes Land der Welt gilt. Burundi ist einer der kleinsten Staaten des Kontinents, aber dafür sehr dicht besiedelt. Es fehlt häufig an Nahrung und medizinischer Versorgung. Die einheimische Bevölkerung zu unterstützen, ist für den inzwischen pensionierten Pfarrer Klaus Buyel zu einer Lebensaufgabe geworden.

Während seines Dienstes als Kaplan in der Pfarrei Oberbruch reiste er 1975 das erste Mal nach Burundi – eine prägende Erfahrung. Seitdem engagiert er sich für diverse kirchliche und soziale Projekte für und in Burundi. Bei einem Info-Abend im Pfarrheim in Wildenrath stellte er anhand von Videobeiträgen die Arbeit seiner 2016 gegründeten Stiftung vor, die den Fortbestand acht verschiedener Projekte sicherstellen soll.

„Wind statt Benzin“ heißt eines von ihnen. Dabei lernen die Fischer vom Tanganjikasee segeln, um die Benzinkosten für die Motorboote sparen zu können. Die Überführung von Fahrzeugen, die Krankentransporte ermöglichen, ist ebenfalls Bestandteil der Unterstützung. Die Krankenwagen verschiedener Gesundheitszentren werden mit Ersatzteilen und medizinischer Ausstattung versorgt. Buyel zeigte Bilder von einem alten Tanklaster, der als Regenwasserspeicher umfunktioniert wurde, sowie landwirtschaftlichen Maschinen, die mit den aus Deutschland mitgebrachten Ersatzteilen repariert werden konnten.

Der Großteil der Bevölkerung lebt von der Landwirtschaft. Problematisch sind die Wetterumschwünge und das tropische Klima, das durch zwei jährliche Regenzeiten stark geprägt wird. Deshalb finanziert die Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Erkelenzer Agrarhandel Zillekens Saatgut für burundische Kleinbauern. So wurden auf dem Gelände eines schuleigenen Bauernhofes 10.000 Kohlköpfe angepflanzt, die nun die Mahlzeiten für 300 Schüler sicherstellen. Die Partnerschaft mit dem Lycée de Muramvya wird ebenfalls durch das Cusanus-Gymnasium Erkelenz gefördert. Auf seinen Reisen dorthin hat Klaus Buyel den Schülern zahlreiche Kugelschreiber mitgebracht: „Auf den Kulis stehen die Namen beider Schulen“, berichtete Buyel. Eine solche „Kooperation auf Augenhöhe“ sei grundlegend.

Ein anderes Video zeigte burundische Kinder, die mit Seifenblasen spielen. Es ist Teil des Projekts „Kinder helfen Kindern“, bei dem die Wildenrather Sternsinger für die Kinder des Waisenhauses der Pfarrei Karinzi singen. „Es ist schön mitzuerleben, wie man den Kindern mit einfachen Spielgeräten eine Freude bereiten kann“, erzählte Buyel.

Spannend und lehrreich zugleich war der Abend in Wildenrath für die Besucher. Während die meisten von ihnen noch nicht viel über die Lage in Burundi wussten, sind einige bereits mehrere Male selbst nach Afrika gereist und haben die Arbeit der Stiftung vor Ort unterstützt. Für Klaus Buyel und seinen Freund und Mitstreiter Herbert Münch hieß es am Wochenende wieder Koffer packen voll mit Hilfsgütern. Mit dabei in den 46 Kilogramm an Gepäck, die sie jeder mitnehmen dürfen: sechs Laptops, fast zehn Kilogramm Saatgut, Ersatzteile für Autos und Maschinen, Kugelschreiber und den Lohn für einige Arbeiter, die vor Ort im Auftrag der Stiftung arbeiten, wie beispielsweise der Fahrer eines Krankentransportdienstes oder die Mitarbeiter in der eigenen Reparaturwerkstatt.

Die politische Situation in Burundi sei momentan angespannt. „Viele scheuen sich deshalb, dorthin zu fliegen“, wusste Buyel zu berichten. „Aber ich bin über 70, da kann man sich das schon trauen“, fügt er lachend hinzu. Trotz der schwierigen Sicherheitslage habe er keine Angst, die nächsten Wochen in dem kleinen Staat zu verbringen. „Man kann zwar nie ausschließen, dass etwas passiert, aber mich kennen mittlerweile so viele Menschen dort, dass ich da wenige Bedenken habe.“

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