Anwohner in Uevekoven geschockt 39-Jähriger durch Schuss auf Auto verletzt

Uevekoven · Ein Schuss wurde in der Nacht auf Samstag, 14. Dezember, um 0.37 Uhr in Wegberg-Uevekoven auf das Auto eines 39-Jährigen abgefeuert. Der Mann wurde durch das Projektil verletzt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen eines versuchten Tötungsdeliktes.

 In der Nähe der Barbara-Kapelle (im Hintergrund) in Uevekoven wurde in der Nacht auf Samstag ein Schuss auf das Auto eines 39-Jährigen abgefeuert. Die Polizei ist auf der Suche nach Zeugen.

In der Nähe der Barbara-Kapelle (im Hintergrund) in Uevekoven wurde in der Nacht auf Samstag ein Schuss auf das Auto eines 39-Jährigen abgefeuert. Die Polizei ist auf der Suche nach Zeugen.

Foto: Michael Heckers

Auf ihre gute Nachbarschaft sind die Anwohner, die rund um die kleine Barbara-Kapelle in Uevekoven wohnen, stolz. Man grüßt sich, tauscht Neuigkeiten aus und feiert auf dem kleinen Platz an der Erkelenzer Straße/Ecke Grobenweg jedes Jahr ein wunderschönes Maifest – nächstes Jahr schon zum 30. Mal. Doch seit ein paar Tagen ist es mit der dörflichen Beschaulichkeit vorbei: Ein Unbekannter feuerte mitten in der Nacht zu Samstag (0.37 Uhr) einen Schuss auf das Auto eines 39-Jährigen ab. Der Mann wurde durch das Projektil verletzt und musste in ein Krankenhaus eingeliefert werden.

In der Tatnacht werden einige Anwohner durch das Blaulicht der Polizeifahrzeuge geweckt. Sie berichten, dass die Ermittler die Einsatzstelle mit hellen Scheinwerfern ausgeleuchtet haben. Kaum jemand ahnte zu diesem Zeitpunkt, was geschehen war. Zunächst habe alles nach einem Unfall ausgesehen: Die vielen Polizeiautos, das grelle Licht und ein Rettungswagen, der aus dem Grobenweg auf die Erkelenzer Straße abbog und mit Blaulicht davonfuhr. Jemand will zur Tatzeit ein merkwürdiges Geräusch wahrgenommen haben. Wer an der engen Ortsdurchfahrt von Uevekoven wohnt und sein Auto vor der Tür auf der Fahrbahn parkt, ist es gewohnt, von Zeit zu Zeit an seinem Fahrzeug nach dem Rechten sehen zu müssen. „Es wäre nicht das erste Mal, dass an unserem Auto der Seitenspiegel abgefahren wurde“, heißt es.

Dass im Schatten der Barbara-Kapelle ein Schuss gefallen und ein Mensch dadurch verletzt worden ist, erfahren die Anwohner erst, als sie noch in der Tatnacht von den Polizisten befragt werden. „Wir konnten das zuerst kaum glauben“, sagt eine Nachbarin kopfschüttelnd. Polizei und Staatsanwaltschaft werden dies in einer gemeinsamen Presseerklärung später bestätigen. Wer den Schuss auf das Fahrzeug abgefeuert hat, in dem der 39-Jährige saß, ist nicht bekannt. Lebensgefahr besteht bei dem Opfer nach Auskunft der zuständigen Ärzte nicht. Die Hintergründe der Tat sind noch völlig unklar.

Die Ermittler sind weiterhin dabei, Anwohner zu befragen. Die Staatsanwaltschaft Mönchengladbach hat Ermittlungen wegen eines versuchten Tötungsdeliktes eingeleitet. Bei der Polizei Aachen wurde eine Mordkommission eingerichtet. Zeugen, die sachdienliche Angaben zur Tat machen können, werden gebeten sich unter der Rufnummer 0241 9577 31101 oder (außerhalb der Bürozeiten) unter der Nummer 0241 9577 34210 zu melden.

Anwohner berichten, dass Ermittler mit Metalldetektoren den Bereich an der Barabara-Kapelle in Uevekoven abgesucht haben. Ob die Suche nach der Patronenhülse erfolgreich war, wissen sie nicht. Und: Hat der 39-Jährige das Fahrzeug selbst gesteuert? Saß er alleine im Auto? Von wo und mit welcher Waffe wurde auf ihn geschossen?

Viele Fragen sind derzeit noch offen. Polizei und Staatsanwaltschaft stehen noch am Anfang ihrer Ermittlungen. Das mulmige Gefühl, das die Anwohner in Uevekoven trotz ihrer guten Nachbarschaft seit der Tatnacht haben, wenn sie abends in der Dunkelheit mit dem Hund rausgehen, wird sie wohl noch eine Zeitlang begleiten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort