Schulentwicklung in Wegberg Schullandschaft in Bewegung

Wegberg · Wegbergs Gymnasiumsleiterin Barbara Tillmanns verlässt die Schule, der Leiter der Hauptschule, Christoph Scholz, wechselt zur Edith-Stein-Realschule. Zwei Leitungsstellen sind damit unbesetzt. Außerdem begrüßt der Ausschuss eine neue Arbeitsgruppe für den Schulstandort Wegberg.

 Das Schulzentrum Wegberg wirkt aus der Vogelperspektive beschaulich ruhig. Tatsächlich stehen jetzt einige personelle Änderungen bevor.

Das Schulzentrum Wegberg wirkt aus der Vogelperspektive beschaulich ruhig. Tatsächlich stehen jetzt einige personelle Änderungen bevor.

Foto: Uwe Heldens

Die Wegberger Schullandschaft ist in Bewegung. Dies gilt vor allem für die aktuelle Situation bei der Leitung der weiterführenden Schulen. Während sich bei der Sitzung des Ausschusses für Bildung, Integration und Soziales der bisherige Hauptschulrektor Christoph Scholz als neuer Leiter der Edith-Stein-Realschule vorstellte, wartete Erste Beigeordnete Christine Karneth mit einer selbst für den Ausschuss brandneuen Nachricht auf: Barbara Tillmanns, seit 2014 Leiterin des Maximilian-Kolbe-Gymnasiums, wechselt zum 14. März zur Schulaufsicht der Bezirksregierung Köln. Womit derzeit nicht nur eine neue Leitung für die Hauptschule am Grenzlandring gesucht wird, sondern auch fürs Gymnasium. Stellvertreterin Maj Kuchenbecker, der als sachkundiges Ausschussmitglied zugleich ein Dank und die besten Wünsche von Rat und Verwaltung an ihre scheidende Kollegin mit auf den Weg gegeben wurden, werde die Leitungsfunktion bis zur Neubesetzung übernehmen, hieß es. Karneth sprach den Anwesenden offenbar aus der Seele: „Ich freue mich für Frau Tillmanns über diesen Karriereschritt und bedauere zugleich ihren Weggang.“ Wann die freie Stelle nachbesetzt werde, sei noch nicht entschieden.

Immerhin ist für die Hauptschulleitungsstelle bereits Anfang April Bewerbungsschluss. Die Stadt hofft auf eine schnelle Neubesetzung. Das tat auch Christoph Scholz, der nach nur anderthalbjähriger Tätigkeit als Hauptschulleiter eine neue Herausforderung in der Realschule sieht. „Ich wechsle mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Ich bleibe fest überzeugt vom dreigliederigen Schulsystem“, sagte der 42-Jährige, bevor er dem Ausschuss seine Vorstellungen für seine neue Tätigkeit kurz umriss. Ausschussmitglieder teilten Scholz’ Gefühlslage, lobten seine gute Arbeit in der Hauptschule, freuten sich für ihn über den Wechsel, der freilich als Wermutstropfen die Vakanz der Hauptschulleiterstelle mit sich bringe. Und dies in einer Situation, die die Stadt vor die Aufgabe stellt, ein Konzept für die Zukunft dieser Schule zu entwickeln, die in Wegberg kontinuierlich Schüler verliert.

Dies war denn auch ein Hauptthema bei der Diskussion der Ergebnisse des kreisweiten Schulentwicklungsplans für Wegberg. Tenor: Während der Schülerrückgang in der Sekundarstufe I allgemein durch einen erfreulichen Rückgang der Auspendlerquote (auf 11 Prozent) gebremst wurde, wodurch Gymnasium und Realschule laut Stadt perspektivisch nicht in ihrer Existenz gefährdet sind, rechnet sie in der Hauptschule trotzdem mit Auslastungsproblemen. Auch, weil viele der früheren Rückkehrer von anderen weiterführenden Schulen dort heute bleiben und differenziert gefördert werden. Im nächsten Schuljahr wird die Hauptschule in der 7. Klasse nur noch einzügig sein. Obwohl damit ihre Existenz noch nicht gefährdet ist (siehe Interview), sieht die Stadt Handlungsbedarf und schlägt eine von allen Ausschussmitgliedern begrüßte Arbeitsgruppe vor, die sich in Kürze mit der Zukunft des Schulstandortes Wegberg beschäftigen wird. Fachbereichsleiter Gerd Pint wies dabei darauf hin, dass vor allem in Sachen Hauptschule – es gibt nur noch drei davon im Kreisgebiet (neben Wegberg in Erkelenz und Hückelhoven) – eine kreisweit koordinierte Zusammenarbeit sinnvoll erscheint. Beim Kreis gibt es dafür den „Runden Tisch Schulentwicklungsplanung“.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort