Wegberg Menschen mit Ideen in die Stadt locken

Wegberg · In mehreren Entwicklungsschritten möchte die Stadt Wegberg dafür sorgen, dass die Innenstadt wieder stärker besucht wird. Gesucht werden kreative Existenzgründer, die ihre Ideen in leerstehenden Geschäften in der City umsetzen.

 Nichts los in der Wegberger Innenstadt: In mehreren Entwicklungsschritten möchte die Stadt Wegberg dafür sorgen, dass die Fußgängerzone demnächst wieder stärker besucht wird.

Nichts los in der Wegberger Innenstadt: In mehreren Entwicklungsschritten möchte die Stadt Wegberg dafür sorgen, dass die Fußgängerzone demnächst wieder stärker besucht wird.

Foto: Nele Kahn (3)

Diese Bestandsaufnahme klingt ernüchternd: Etwa 29.000 Menschen leben zurzeit in der Mühlenstadt - und rein statistisch gesehen besucht jeder Wegberger nur einmal im Jahr die Innenstadt. "Das ist wenig und liegt daran, dass die Innenstadt nur ein lückenhaftes Sortiment bietet", erklärt Willi Fichtl (78).

Der gelernte Einzelhandelskaufmann hat eine Mammutaufgabe übernommen: Gemeinsam mit Vermietern, Geschäftsleuten und Mitarbeitern der Stadtverwaltung möchte er dafür sorgen, dass die Innenstadt mit der Fußgängerzone (Hauptstraße und Karmelitergasse) und Teile der Kreuzherrenstraße wieder stärker besucht wird. Im ersten Schritt sollen dazu die zehn leerstehenden Geschäfte in der Innenstadt wieder mit Leben gefüllt werden.

Die Wiederbelebung der Innenstadt zählt zu den wichtigsten Zielen von Wegbergs Bürgermeister Michael Stock (SPD). Mit Willi Fichtl hat der Verwaltungschef seit rund zwei Jahren einen erfahrenen Innenstadtexperten an der Seite, der das Projekt nun nach vorne bringen soll. "Ich kann es nicht ertragen, wenn die Innenstadt so leer ist", sagte Fichtl am Montag während einer Pressekonferenz im Wegberger Rathaus, an der auch Roland Simons und Michael Küsters für die Werbegemeinschaft teilnahmen.

Um die Probleme zu lösen, bedürfe es einer engen Zusammenarbeit zwischen Verwaltung, Handel und Vermietern. "Das ist uns hier in Wegberg sehr gut gelungen. Die Stabsstelle Quartierentwicklung, die Werbegemeinschaft und der Großteil der Vermieter ziehen an einem Strang. Das ist vorbildlich und verdient Erfolg", sagte Fichtl. Wegberg brauche eine attraktive und aktive Handels- und Gastronomie-Landschaft, die mit zielgruppenorientierten Sortimenten und guten Angeboten dafür sorge, dass die Innenstadt die gute Stube der Stadt Wegberg wird.

"Um das zu schaffen, haben wir unter Federführung der Stabsstelle Quartierentwicklung eine dreigliedrige Strategie entworfen, die von Vermietern, Werbegemeinschaft und Verwaltung getragen wird", sagte Fichtl. Eine Erfolgsgarantie gebe es nicht. "Aber wir lassen uns nicht davon abhalten, mit Begeisterung zu starten."

Gemeinsam mit dem städtischen Quartierentwickler Lothar Esser erläuterte Willi Fichtl die unterschiedlichen Entwicklungsphasen ihres Projektes, angefangen von der Basisarbeit mit der Erstellung von Werbemitteln und Vertragsunterlagen über die praktische Unterstützung der Gründer durch Seminare, Verkaufstrainings und Workshops in einem zweiten Schritt bis hin zur Vision einer optisch neu gestalteten Innenstadt. Die Experten hoffen jetzt auf viele Ideen: "Aus Leerständen müssen Kreativstände werden", sagte Lothar Esser.

Bürgermeister Michael Stock lädt Interessenten dazu ein, ihre Geschäftsideen in der Innenstadt zu testen. Dabei fordert Wegbergs Verwaltungschef dazu auf, "auch mal um die Ecke zu denken" und das Außergewöhnliche nicht zu scheuen. "Wir wollen ganz bewusst ausprobieren, ob ein anderer Weg funktioniert", sagte Stock.

Er dankte besonders Willi Fichtl für dessen starkes Engagement im Sinne einer attraktiveren Innenstadt und für die Erstellung einer 28-seitigen Broschüre für Existenzgründer, die es ab sofort zu kaufen gibt und die als Anleitung zur Selbstständigkeit im Handel dient. Der Dank des Bürgermeisters gilt auch der Werbegemeinschaft Wegberg, die das Projekt finanziell unterstützt.

(hec)
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