Wegberger Landwirt zeigt sich erfinderisch In Watern steht der wohl größte Adventskranz der Region

Wegberg · Das Exemplar von Landwirt Meinhard Schnothale hat einen Durchmesser von 3,50 Metern und zieht die Blicke vieler Zuschauer an. Abgeguckt hatte er sich die Idee vor einiger Zeit in Kleve.

 Er ist so groß wie ein Gartentrampolin: Der Adventskranz, den Meinhard Schnothale aus Watern gebaut hat.

Er ist so groß wie ein Gartentrampolin: Der Adventskranz, den Meinhard Schnothale aus Watern gebaut hat.

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

Ein kreisförmiger Schlauch aus zusammengenähten alten Hundetunneln, ein Trampolin als Basis und Gerüst, dazu vier ausgediente 60-Liter-Ölfässer, die er in einer Kfz-Werkstatt im nahe gelegenen Golkrath fand: Meinhard Schnothale hat den wohl größten Adventskranz der Region selbst gebaut. Höhe: rund 1,90 Meter, Durchmesser: dreieinhalb Meter.

Am Niederrhein ließ sich der 58-jährige Landwirt aus dem kleinen Wegberger Ortsteil Watern, der unter anderem seltene Iberico-Schweine züchtet, zu seiner ungewöhnlichen Bastelei inspirieren. Im Raum Kleve entdeckte er vor einiger Zeit zufällig ein ähnliches Gebilde. Und das ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Schnothale beschloss, nochmal zurückzufahren, um sich den gigantischen Adventskranz genauer anzusehen.

„Fotos hatte ich keine gemacht, denn ich hatte nur ein altes Nokia-Handy dabei", erinnert er sich schmunzelnd. Zusammen mit Lebensgefährtin Heike Kamp machte er sich auf die Suche. Und wurde nicht mehr fündig. „Der riesige Adventskranz war plötzlich weg“, berichtet er. Weil die Adventszeit längst vorbei war, hatten die Erbauer ihn in der Zwischenzeit abgebaut. Die Idee blieb. Schnothale gab nicht auf, besorgte das Material und bat seine Freundin, vier große Einmachgläser innen mit durchsichtigem Transparentpapier zu bekleben, um die Kerzen, die vorher als Ölfässer im Einsatz waren, komplett zu machen. So entstand der spektakuläre Recycling-Adventskranz aus wiederverwendeten Materialien, der seinem Besitzer zunächst ganz schön Kopfzerbrechen bereitete. „Drei Fässer waren blau, eins war rot, als ich sie in der Werkstatt entdeckte", verrät Meinhard Schnothale. Mit der passenden Farbe überpinselt, ist das ehemals rote Fass nun als überdimensionale Adventskerze im Einsatz.

Immer wieder bleiben Spaziergänger, Rad- und Autofahrer stehen, um den ungewöhnlichen Blickfang am Schilfweg in Watern zu bewundern. In den Abendstunden versammeln sich oft die Nachbarn auf Schnothales Grundstück, um bei einem Glühwein gemeinsam am Adventskranz den Tag stimmungsvoll ausklingen zu lassen. Mit einer großen Lichterkette ist für weihnachtliche Beleuchtung gesorgt. Ein gelbes Ortsschild, das vor einiger Zeit beim Austausch aller bisherigen Wegberger Ortsschilder gegen neue Eingangsschilder mit dem Zusatz „Mühlenstadt“ ersteigert werden konnte, macht den einzigartigen Anblick im Vorgarten komplett. In Zukunft möchte der Wegberger Schweinezüchter, der bis vor einiger Zeit Ortslandwirt seiner Heimatstadt war, den Riesen-Adventskranz noch schöner machen. LED-Hirsche oder Rehe sollen sich dazu gesellen. Bis Anfang Januar ist der gigantische Adventskranz noch am Schilfweg in Watern zu bewundern.

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