Haus Sankt Georg feierte Jubiläum 60 Jahre für Pfadfinder ein Haus der Begegnung
Wegberg · In Watern wurde ein rundes Jubiläum gefeiert: Die Pfadfinder und viele Gäste kamen zu Gottesdienst und Festakt bei viel Musik und buntem Programm zusammen.
Die Pfadfinder der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) waren beim Tag der offenen Tür zum 60. Geburtstag von Haus St. Georg gut an ihrer, größtenteils mit bunten Abzeichen verzierten, Kluft zu erkennen. Dazu waren viele Gäste nach Watern gekommen, um das runde Jubiläum zu feiern. Mit einem Gottesdienst, Festakt, Hausführungen und buntem Programm kam ein Mal mehr viel Leben in das Gebäude, das heute über 133 Betten verfügt. Die Geschichte des Hauses spielte während der Feierlichkeiten ebenso eine Rolle wie die Herausforderungen in der Zukunft.
Den Gottesdienst zelebrierten Diözesankurat Thomas Schlütter und Aachener Dompropst Rolf-Peter Cremer. Die Haus-Band trug hier sowie beim Festakt immer wieder stimmungsvolle Lieder bei. Vor den Grußworten und Gesprächen erinnerte Öffentlichkeitsreferentin Milena Furman in einem kurzen Rückblick an wichtige Stationen in der Geschichte von Haus St. Georg seit der Grundsteinlegung 1950. Ebenso waren bauliche Schritte und Ereignisse in einer Foto-Ausstellung dokumentiert. So gab es 1969/1970 den ersten Erweiterungsbau zum Schulungszentrum, 1980 wurde die Küche neu gebaut und 2007 der Speisesaal erweitert. Mit Pfadfinder Kurt Aretz, der bei der Einweihung 1959 dabei war, ließ sie vergangene Zeiten Revue passieren. Er war damals 29 Jahre alt und Gaufeldmeister gewesen, erzählte er: „Es war zu dieser Zeit ungewöhnlich, dass ein Diözesanverband ein eigenes Haus und Grundstück hatte.“ Auch vor dem Hintergrund, dass es zuvor als Heim der Hitlerjugend gebaut worden war.
Durch eine zwischenzeitliche Nutzung als Jugendherberge hatte das Haus aber inzwischen bereits seinen Charakter verändert. Zunächst gab es zwei große Schlafsäle für jeweils 20 Leute im Obergeschoss. Heute sind es 133 Betten, meist in Zimmern für zwei oder drei Personen. Dazu gab es die Idee, das Haus auch für andere Personengruppen nutzbar zu machen. „Ich finde es ganz toll, wie es sich entwickelt hat“, betonte der Redner.
Wegbergs stellvertretender Bürgermeister Georg Schmitz war bereits im Rahmen von Einkehr- sowie Workshop-Tagen vor Ort gewesen. „Es ist ein Haus der Begegnung“, zitierte er Rolf-Peter Cremer aus dem Gottesdienst, „es ist für alle offen.“ Die Stadt Wegberg habe in der Geschichte vor allem zur Zeit des Vereins „Jugendwohl“, aus dem sie sich später zurückzog, und dem damit verbundenen Betrieb der Europa-Jugendherberge, eine Rolle gespielt. Das Ende des Herbergsbetriebs war die Chance für die Pfadfinder gewesen. Heutzutage gibt es Veranstaltungen wie Pfingstlager, und Pfadfinder-Gruppen unternehmen Schnitzeljagden in der Umgebung, führte er aus, oder sie holen Proviant in der Stadt. „Wir sind mächtig stolz, das Haus auf unserem Stadtgebiet zu haben – es sorgt dafür, dass Wegberg weit über die Grenzen hinaus bekannt ist.“
Das Haus St. Georg sei sehr beliebt, bekräftigte auch Hiltrud Derix vom Regionalteam Heinsberg, ein Bildungshaus, in dem der Geist Gottes gegenwärtig ist. Im Gespräch machten die Vorsitzenden des DPSG-Diözesanvorstandes, Annka Meier und Jonas Spinczyk sowie Thomas Schlütter, weitere bedeutende Aspekte deutlich. Die Pfadfinderschaft hat großen Zulauf unter anderem deshalb, weil Kinder akzeptiert werden, wie sie sind, spielen und sich entwickeln können, hieß es. Eine der Herausforderungen werde es sein, den Glauben zu leben und an andere weiterzugeben.