Die „Steifen Pinne“ sind Weltmeister im Bierkasten-Curling Den Bürgermeister vom Eis gekegelt

Der Titeltraum von Wegbergs Bürgermeister Michael Stock platzte in diesem Jahr im Finale. Auf dem Rathausplatz stand das große Finale um den Weltmeistertitel im Bierkasten-Curling auf dem Programm.

 Großer Jubel: Neuer Weltmeister im Bierkasten-Curling sind die "Steifen Pinne". Im Finale schlugen sie die Bits mit 3:0.

Großer Jubel: Neuer Weltmeister im Bierkasten-Curling sind die "Steifen Pinne". Im Finale schlugen sie die Bits mit 3:0.

Foto: August Kohlen

Die „Steifen Pinne“ sind neuer Weltmeister im Bierkasten-Curling. Bei der Endrunde auf der Eisbahn vor dem Rathaus setzte sich das vierköpfige Team aus Wegberg gegen elf Mitbewerber durch und feierten bei der zehnten Auflage der Weltmeisterschaft vor ihrem zehnjährigen Bestehen als Kegelklub den Triumph. Markus Könnes, Sascha Tiskens, Sebastian Böing und Michael Mengwasser, alle mit sportlicher Vergangenheit als Fußballer der Sportfreude Uevekoven, hatten die besten Kondition und wischten mit kraftvoller Technik im Finale die „Bits“ mit 3:0 vom Eis. „Aus der Traum“ hieß es damit für Bürgermeister Michael Stock, der sich schon mit einer Hand am WM-Pokal wähnte. Seit neun Jahren versucht er mit seinem Team „Bits“, den Olymp der Bierkasten-Curler zu erklimmen. Doch scheiterte seine Mannschaft chancenlos im Finale.

An Eismeister Friedhelm Hilz kann es nicht gelegen haben. Der Herr der Eisbahn hatte vor der WM das Eis mit einem Bunsenbrenner geglättet, um für alle zwölf Teams der Finalrunde optimale Bedingungen zu schaffen. Danach verschwand er, wie die Moderatoren der Weltmeisterschaft, Ulrich Lambertz und Mario Kempf vom Stadtmarketing verkündeten, im Keller des Rathauses, um dort als Videoschiedsrichter dem Verlauf der WM zu folgen. Die Oberaufsicht auf dem Eis hatte Karl Küppers, der bei Streitfällen Entscheidungen zu treffen hatte. Manchmal kam es auf wenige Zentimeter an, um festzustellen, welcher Bierkasten näher am Zielpunkt lag. Lediglich beim Finale vor einer beachtlichen Zuschauerkulisse hatte der Oberschiedsrichter keine Mühe. Die fitten Kegelbrüder machten mit dem konditionsschwachen Bürgermeister und dessen Crew kurzen Prozess. Sie sind damit die beste von über 150 Mannschaften, die um den Titel kämpften. In zwölf Vorrunden hatten sich sie qualifiziert. Die Karnevalisten von Hei on Klei mussten dabei die härteste Ausscheidung bestehen. 32 Karnevalsgesellschaften hatten sich in ihrer eigenen Qualifikation um den Platz fürs Finale bemüht. Hei on Klei, begleitet von einer großen Fanschar, machte dabei das Rennen.

Souverän wie die Steifen Pinne hatten sie mit zwei Siegen die Vorrunde überstanden, im Halbfinale holten sie ein 0:2 auf, um dann gegen den späteren Weltmeister mit dem letzten präzisen Wurf der Konkurrenz mit 2:3 zu unterliegen. Die Bits hatte mehr Mühe, ins Finale zu gelangen. Bei einem Sieg und einer Niederlage in der Vorrunde schafften sie es nur dank des besseren Wurfverhältnisses zum Duell mit „2 vor 12“, gegen die sie im Halbfinale mit 3:0 gewannen, wodurch sie zum Favoriten fürs Endspiel avancierten. Doch da war es vorbei mit der Glückseligkeit. Der Bürgermeister musste anerkennen, dass andere besser sind. Die Hand, der er schon am Pokal hatte, musste er bei der Siegerehrung den Steifen Pinnen reichen.

Lambertz, Kempf und Küppers freuten sich nicht nur über die faire und spektakuläre WM, sie freuten sich auch, dass die Attraktion auf der winterlichen Eisbahn in diesem Jahr, beim kleinen Jubiläum, noch größer geworden ist und noch mehr Resonanz beim Publikum gefunden hat. „Alle Vorrunden und auch das Finale haben quasi vor vollen Tribünen stattgefunden.“ Mehr geht eigentlich nicht. Oder doch? Vielleicht schafft es der Bürgermeister ja doch noch, Weltmeister zu werden.

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